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Königsjodler Klettersteig

Hoher Kopf 2875 m / Berchtesgadener Alpen

Charakter

Der Königsjodler wurde 2001 errichtet. Er ist der schwierigste Klettersteig am Hochkönig und der längste im Salzburger Land. Er überwindet in rund 1700 Klettermetern die Teufelshörner, den Kematstein (auch Kummetstein) und endet am Hohen Kopf. Der Steig hält sich meist direkt an der wilden Gratkante. Er überwindet äußerst spektakulär kleine und große Schluchten (Jungfrauensprung, Teufelsschlucht und Flying Fox über den Sallerriss) und acht zum Teil sehr spitze Türme. Da man von den Turmgipfeln meist sehr steil wieder absteigt und am darauffolgenden Turm wieder aufsteigen muss, werden die 1700 Klettermeter zur Belastungsprobe. Auch landschaftlich ist der Steig sehr eindrucksvoll. An schönen Tagen ist das Panorama unschlagbar.
Die Erstbegeher verlegten über die gesamte, sehr abwechslungsreiche Länge eine fast durchgehende Seilsicherung (bis auf einige leichte Gehpassagen). Richard Franzl (er ist auch Erstbegeher zahlreicher Klettertouren im Hochköniggebiet) steckte sehr viel Energie und Arbeitsleistung in das Projekt, die man nach der Bewältigung der 1700 Klettermeter nicht oft genug würdigen kann!

Beschreibung

1. Teil

Nach heftigem Einstieg (D) führt eine flache Rinne (C) auf den Flower Tower. Nach einem flachen Grat (B) wird in eine Scharte abgestiegen (B). Anschließend wird der Mühlbacher Turm erklommen (B/C). Es folgen die Via-Mala-Schlucht (C/D) und der Spreizschritt Jungfrauensprung (C). Über die Porti-Sport-Diretissima (zuerst B/C, dann C) wird der Teufelsturm erstiegen. Anschließend geht es steil hinunter (zuerst C, dann C/D) auf die fünf Meter lange luftige Dreiseilbrücke Kranabetter-Steg (B/C) über die Teufelsschlucht. Auf der Lehner-Traverse (C) wird noch ein Stück abgeklettert. Es folgt ein kurzer ungesicherter Abschnitt (1-) bevor wieder versichert (C) ein Grat (B) erreicht wird. Steil geht es anschließend in den Sallerriss (C/D) hinunter. Wer nicht ganz in diese tiefe Scharte abklettern will, kann den Flying Fox benutzen und so auf die gegenüberliegende Seite gelangen. Anschließend geht es steil (zuerst B, dann C) auf das 2522 m hohe Teufelshörnl. Über den luftigen Brücknergrat (B/C bis C/D) wird im ständigen Auf und Ab die Dientner Schneid (C/D) erreicht. Es folgt die ebenfalls luftige Bosch-Promenade (meist B). Über eine kurze Abkletterstelle (C/D) wird eine Scharte erreicht. Hier befindet sich ein Notausstieg ins Birgkar.

2. Teil

Über einen Schrofenrücken (zuerst A/B, dann 1-) zum Fuß des Kematsteins. Der lange Aufschwung Franzl's Fantastica (zuerst D, dann C/D) führt in herrlich festem Felsen auf den 2772 m hohen Kematstein. Über einen flachen Grat (A/B) wird der Gipfel erreicht. Über die Brandner Abfahrt (zuerst B/C, dann C) geht es hinunter in eine Scharte. Nach einer Querung geht es steil hinauf (D) auf den Franz-Eduard-Matras-Kopf. Es folgen noch ein paar interessante Spreizschritte (max. C). Über den, durch eine kurze Platte (C/D) unterbrochenen Grat (A/B) wird der Ausstieg am südlichen Hohen Kopf erreicht.

Schwierigkeiten

Obwohl der Steig nur mit D bewertet ist, gehört er aufgrund seiner extremen Länge in großer Höhe zu den schwierigsten Sportklettersteigen der Ostalpen. Die Passagen sind zum Teil sehr ausgesetzt und meist nicht leichter als B/C ist (nach oben hin zunehmende Schwierigkeiten). Sehr gute Kondition und Erfahrung mit Klettersteigen in diesem Schwierigkeitsgrad sind unbedingt notwendig. Für Anfänger absolut ungeeignet.

Zustieg zur Wand

Vom Parkplatz der Erichhütte am Dientner Sattel auf einer Forststraße zur Hütte aufsteigen. Von der Erichhütte auf Weg 432 weiter in die Hochscharte. Auf 2220 m folgt ein Wegweiser. Dort links abzweigen und in wenigen Minuten zum Einstieg.

Abstieg

Vom Ausstieg rechtshaltend in wenigen Minuten in die Birgkarscharte absteigen. Dort rechts abbiegen und auf Weg 432 durchs Birgkar (teilweise versichert, max. A) zurück zur Hochscharte und weiter zum Ausgangspunkt.

Bemerkungen

Abstieg durch das Birgkar ist heikel und bei Schneelage gefährlich. Alternativ zur Mitterfeldalm absteigen und von dort zum Arthurhaus. Vom Arthurhaus mit dem Bus oder via Autostopp zurück zum Parkplatz der Erichhütte.
Das Matrashaus am Gipfel des Hochkönigs biete alternativ zum sofortigen Abstieg gute Übernachtungsmöglichkeiten.

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Quelle: www.bergsteiger.at