• 8000 1 Header
  • 8000 2 Header
  • 8000 3 Header
  • 04 8000 Header 2023

Beitragsseiten

11. April 2000

Akklimatisationstour auf 5500 m Höhe

Hinter dem Hotel 8000 INN stiegen Peter und ich nach dem Frühstück in steilem Gelände mir mehreren kleineren Klettereinlagen bis hinauf auf 5500 m. Von hier oben solle der Makalu zu sehen sein, bei der eingeschränkten Fernsicht können wir ihn aber nicht ausmachen. Ein sehr kalter Wind und rasch aufziehende Wolken veranlassen uns zum baldigen Abstieg. Am Abend kommt unser Sherpa, der in Lobuche wohne, zu uns ins Hotel und stellt sich vor.
Nachdem Hjördis bereits seit zwei Tagen über Halsschmerzen klagt, ändern wir unsere Pläne und wollen morgen direkt nach Namche Bazar zurückkehren. Dort ist es erheblich einfacher, schnell wieder gesund zu werden.

12. April 2000

Lobuche (Pyramide) – Namche Bazar

Heute stehen wir bereits um 5:30 Uhr auf uns verlassen das Hotel eine Stunde später mit dem Ziel Namche Bazar. Bei herrlichem Wetter geht es zurück nach Tengboche, wo wir eine wohlverdiente Mittagspause einlegen. Gut gestärkt geht es dann hinunter nach Teshinga, wo der Dudh Kosi überquert wird und dann wieder hinauf nach Namche Bazar. Wir sind jetzt schon ganz gut an die Höhe angepasst, sodass der letzte Gegenanstieg einfach zu bewältigen ist. Um 15:30 Uhr sitzen wir wieder in der Hermann Helmer's Bakery und lassen uns dort Kaffee und Kuchen schmecken. Am Abend sind wir dann bei Verwandten von Peter zum Abendessen eingeladen.

13. April 2000

Ruhetag in Namche Bazar

Rechzeitig zum Ruhetag hat auch die Sonne freigenommen und Wolken und Regen haben die Oberhand. Aber was macht das schon, in Hermann Helmer's Bakery sind genügend Trekker, mit denen ein Gespräch geführt werden kann. Noch ein paar Telefonate mit der Heimat  und die eine oder andere Email im Internetcafé losschicken ist der Tag vorüber. Hjördis geht es auch wieder besser und so kann es morgen nach Lukla gehen, wo dann hoffentlich ein Hubschrauber für uns bereitsteht.

14. April 2000

Namche Bazar – Lukla

Gleich am frühen Morgen gehe ich nochmals ins im Internet Café, sende meine letzten Mails und dann verlasse zusammen mit den anderen Teilnehmern Namche Bazar. Schon kurz nach unserem Start beginnt es zu Regnen und mir machen uns ernsthafte Sorgen, ob der morgige Flug ins Makalu-Basislager überhaupt stattfinden kann. Gut durchnässt treffen wie gegen 13:00 Uhr im Lukla ein.
Am Nachmittag stellte sich dann Dauerregen ein und die umliegenden Berge sind zunehmend mit Schnee bedeckt. Mein Verbindungskabel zwischen dem HP Jornada PC und dem Satellitentelefon ist zwischenzeitlich auch eingetroffen und so packe ich es voller Spannung aus. Die Enttäuschung ist groß, als es dann doch nicht passt. Es ist zum Verzweifeln, bei uns zuhause hat jeder Computerladen ein solches Kabel vorrätig, hier in Lukla ist natürlich keines erhältlich. Der ganze Aufwand war somit umsonst.
Den Hubschrauber neben der Landebahn beladen wir am späten Nachmittag mit unserem Gepäck und hoffen auf eine Wetterbesserung. Mit den Piloten sitzen wir noch lange zusammen und zeigen ihnen auf der Landkarte, wohin wir wollen.

15. April 2000

Lukla – Makalu Basislager (4800 m)

Der Hubschrauberflug findet tatsächlich um 5:30 Uhr statt. Das Wetter hat sich in der Nacht etwas gebessert aber viele Wolken lassen die Sicht während des Fluges ein Minimum sinken. Die Piloten haben Problem überhaupt unseren vorgesehenen Landeplatz überhaupt zu finden. Den Makalu können wir überhaupt nicht ausmachen, aber nach 30 Minuten Flugzeit landet der Hubschrauber in einer Einöde. Weder ein Zelt noch ein Mensch ist zu sehen und wir bezweifeln zunächst, ob wir hier überhaupt richtig sind. Der Pilot bestätigt nochmals die Richtigkeit der Position und fordert uns zum Verlassen des Hubschraubers auf. Kurz darauf liegt unser Gepäck auf dem Gletscher und nach einem kurzen Winken des Piloten entschwindet der Hupschrauber. Hier stehen wir nun und wissen, nicht wo das Basislager überhaupt sein soll. Ein paar Minuten später tauchen zwei Nepalesen in der Eiswüste auf und begrüßen uns. Sie gehören zu einer sächsischen Expedition, die auch den Makalu zum Ziel hat. Das Basislager soll eine halbe Stunde von hier entfernt sein und so nimmt sich jeder so viel Gepäck wie er tragen kann und geht zu diesem Lagerplatz. Wir kommen an einen mit Gras bewachsenen Platz mit ein paar Zelten, wo auch wir unser Basislager aufbauen. Wir machen noch weitere zwei Materialtransporte und bauen dann das Basislager in 4800 m Höhe auf. Nach 5 Stunden harter Arbeit können wir uns dann in unseren Zelten ausruhen. Es ist geschafft, das Basislager steht.

16. April 2000

Erkundung des Weges zum ABC

Den ersten Tag im Basislager nutzen wir zur Erkundigung des Weges zum vorgeschobenen Basislager (ABC). Mühsam zieht sich der Weg zuerst auf der, in Fließrichtung des Gletschers, linken Seitenmoräne des Barun Gletschers bis auf 5100 m hinauf. Dann wird der tief unter uns liegende Gletscher gequert, um auf der gegenüberliegenden Seite bis zur Einmündung des Chago Gletschers aufzusteigen. Bis auf 5400 m steigen wir in einem beschwerlichen Blockgelände hinauf und können zwar den Gletscherbruch hinter dem vorgeschobenen Basislager sehen, das eigentliche Lager aber ist nicht sichtbar. Wir kehren um und erreichen erschöpft das Basislager gegen 16:00 Uhr. Unser Koch Hale Passang Sherpa bereitet ein exklusives Essen zu, das uns wieder neue Energie gibt.

17. April 2000

Hochlagerausrüstung wir zusammengestellt

Heute wir die Ausrüstung für die Hochlager zusammenzustellen. Es sind die Zelte zu kontrollieren, die Kocher sowie die dazugehörigen Gaskartuschen abzuzählen, die Verpflegung auszusuchen, Fixseile und Firnanker bereitzustellen und das alles in entsprechende Lasten aufzuteilen.
Dann kommt noch die persönliche Ausrüstung wie Bekleidung, Schlafsack, Liegematte, Getränke usw. hinzu, was einem überdimensional großen Rucksack ergibt, der erst einmal getragen werden will. Da ist nur gut, dass unseren Hochträger Nima Nuru Taktokpa einen Teil der Last abnimmt. In unserem nicht akklimatisierten Zustand würden wir mit dieser Last nicht vorwärtskommen.

18. April 2000

Basislager - ABC (5690 m)

Vor unserem Abmarsch vom Basislager zum vorgeschobenen Basislager findet eine Puja-Zeremonie statt, um die Berggötter gnädig zu stimmen. Für den sehr beschwerlichen Aufstieg im Blockgelände benötigen wir 4 Stunden und befinden uns dann auf einem ebenen Platz vor dem Eisbruch des Chago Gletschers. Um einen kleinen Gletschersee in 5690 m Höhe sind die Lager einer koreanischen und einer italienischen Expedition angeordnet. Die Koreaner sind seit 10 Tagen hier und haben bereits den Aufstieg zum Lager I in 6600 m sowie den Weiterweg zum Lager II in 7410 m Höhe mit der Unterstützung von Hochträgern mit Fixseilen versichert. Die italienische Expedition ist erst vor einem Tag hier eingetroffen und ist noch mit dem Einrichten des Lagers beschäftigt. Wir stellen hier unser zwei Zelte auf und erkunden dann den weiteren Aufstieg.

19. April 2000

ABC (5690 m) - Depot (6000 m) - ABC (5690 m)

Heute bringen wir unsere Ausrüstung für das Lager I bis zu einem Depot in 6000 m Höhe hinauf. Nachdem der Aufstieg zum Depot noch im Schutt und Blockgelände erfolgt, steigen wir mit Trekkingschuhen hinauf, was erheblich kraftsparender ist. Von unserem Depot aus ist das Lager I der Koreaner auf einem Eisbalkon gut sichtbar. Auch die Fixseile, die in einer steilen Rinne oberhalb des Lagers bis hinauf zum Makalu-La in 7410 m Höhe verlegt wurden, sind zu erkennen. Wir deponieren unsere Ausrüstung (3 Zelte, Steigeisen, Gurte und Essen für 3 Tage) und steigen dann wieder hinunter zum vorgeschobenen Basislager, wo wir die kommende Nacht verbringen.

TOP