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18. Mai 2002

Über den Larkya Pass nach Bimtang

In der Nacht hat es wieder zu regnen aufgehört, aber die Zelte müssen total nass verpackt werden.
Leider sind die hohen Berge alle in Wolken und so steigen wir hinauf zum Larkya Pass in 5200 m Höhe ohne die sicherlich beeindruckende Landschaft anschauen zu können.
Am Pass versammeln wir uns alle zu einem Gruppenbild, was ja am Gipfel des Manaslu nicht möglich gewesen ist.
Hinter dem Pass geht es dann im dichten Nebel sehr steil hinunter. Die Steine sind durch den leichten Niederschlag nass und man muss höllisch aufpassen, dass man nicht auf dem Hosenboden landet. Die heutige Etappe will kein Ende nehmen. Endlich taucht vor uns eine ebene Grünfläche mit ein paar Almhütten auf. Wir haben das heutige Ziel nach einem Abstieg von 5200 m auf 3600 m Höhe mit schmerzenden Füssen erreicht. Auf der Wiese vor den Almhütten stellen wir unsere nassen Zelte auf, in der Hoffnung, dass sie bis zum Abend noch trocknen. Aber weit gefehlt, es beginnt wieder zu regnen. Wenigstens gibt es in der Almhütte ein wärmendes Feuer um, welches sich alle bis zur Nachtruhe versammeln.

19. Mai 2002

Durch den Regenwald nach Dharapani

Wieder mal die nassen Zelte zusammenpacken - eine Trekkingreise kann so schön sein! Aber unser Unmut ist nach einem kurzen Abstieg schnell verflogen, denn wir tauchen in einen Regenwald ein, dessen Schönheit kaum noch zu überbieten ist.
Mehrere Meter hoch sind die Rhododendren - Bäume inmitten der gewaltigen Urlandschaft. Im Nebel sieht der Wald gespenstisch aus und die teilweise durchdringenden Sonnenstrahlen tragen zu dieser eigenartigen Stimmung bei.
Alle paar Meter bleiben wir für eine Fotopause stehen, bis wir an die Alm Tsangling kommen. Der Wald wird nun immer lichter, bis wir ihn komplett hinter uns lassen.
Nun führt unser Weg entlang des Flusses Dudh Khola und den größeren Ort Tillje. Die Temperaturen machen uns jetzt, trotz kurzer Hosen und Sonnenhut, zu schaffen und wir kaufen uns bei jeder möglichen Gelegenheit etwas zum Trinken.
Am Nachmittag erreichen wir dann die Ortschaft Dharapani, die nur noch 1900 m hoch gelegen ist. Hier übernachten wir im „Tibet Guest House" und haben die Gelegenheit zu duschen und in einem Bett zu schlafen. Nach wochenlangem Aufenthalt im Zelt ist ein Bett eine richtige Wohltat.

20. Mai 2002

Im Tal des Marsyandi Flusses nach Syanje

Den ganzen Tag über folgen wir dem Marsyandi Fluss und müssen ihn mehrmals durch Hilfe von Hängebrücken überqueren. Wasserfälle und kleine Ortschaften wechseln sich ab. Hier sind nun erheblich mehr Leute unterwegs. Allerdings kaum Trekker, diese sind wegen der derzeitigen politischen Lage in diesem Jahr ausgeblieben.
Wir befinden uns jetzt auf der Annapurna Trekking Runde und da ist es üblich, dass sehr viele Fremde unterwegs anzutreffen sind. Oberhalb von Syanje übernachten wir in einer kleinen Lodge.

21. Mai 2002

Letzte Trekkingetappe von Syanje nach Besisahar

Jetzt kann uns nichts mehr halten, alle Trekker eilen entlang der Reisfelder in einem Auf und Ab bis nach Buhlbhule.
Die Temperaturen sind nun schon tropisch und wir kommen total durchnässt in Buhlbule an. Nachdem alle in der Ortschaft eingetroffen sind, kocht unsere Küchenmannschaft ein letztes Mal im Rahmen dieser Expedition, für uns im Freien. Anschließend sind wir nochmals eine halbe Stunde in glühender Hitze unterwegs, bis wir endlich auf eine befestigte Straße treffen.
Hier wartet bereits ein Bus auf uns, der uns nach Besisahar bringt. Kaum sind wir in der Ortschaft angekommen und haben unsere Zimmer in einem Hotel bezogen, treffen sich die meisten Teilnehmer beim Friseur. Manche Teilnehmer sind mit einem neuen Haarschnitt und einer Rasur kaum wiederzuerkennen.

22. Mai 2002

Busfahrt von Besisahar nach Kathmandu

Wir starten früh am Morgen mit dem Bus, solange es noch nicht so heiß ist. Auf den Straßen ist viel Verkehr und mir fällt auf, dass diese Situation von Jahr zu Jahr schlimmer wird. Der Zustand der Straßen wird auch immer schlechter und so quälen sich die Fahrzeuge über die hügelige Landschaft zum Teil im Schneckentempo voran. Nach 6 Stunden Busfahrt stehen wir am Eingang des Hotels Yak & Yeti in Kathmandu. Nun aber ganz schnell unter die Dusche. Am Nachmittag erledige ich noch ein paar Besorgungen in der Stadt.

23. Mai 2002

Stadtbesichtigung in Kathmandu

Den letzten Tag in Kathmandu nutzen wir für eine Stadtbesichtigung, sofern dieses in einem Tag überhaupt möglich ist. Für mehrere Teilnehmer ist es die erste Reise nach Nepal. Wir entscheiden uns für folgende Sehenswürdigkeiten:

Swayambunath - Stupa

Zuerst fahren wir zur Swayambhunath - Stupa. Swayambhunath liegt auf einem Hügel am Westrand der Stadt. Die allsehenden Augen Buddhas beobachten das Kathmandu - Tal. Der älteste Stupa in Nepal (5. Jh.) hat unter Buddhisten den gleichen Stellenwert wie Pashupati für Hindus. Im Gegensatz zur Bodnath - Stupa wird Swayambhunath auch von vielen Newa -Buddhisten verehrt und von Hindus besucht.

Stupa von Bodnath

Das buddhistische Heiligtum ist knapp 40 m hoch und hat am Sockel einen Durchmesser von 100 m. Es ist der größte Stupa in Nepal und einer der größten der Welt. Wahrscheinlich wurde er im 6. Jh. erbaut. Sein Aufbau ähnelt einem Mandala (Meditationskreis). Ursprünglich war der Stupa das Grabmal und heiliger Aufbewahrungsort der Reliquien des historischen Buddhas.

Bhaktapur - Stadt der Frommen

Die drittgrößte Stadt des Kathmandu-Tales ist Bhaktapur („Stadt der Gottergebenen"), auch Bhadgaon (Reisdorf) genannt. Sie liegt etwa 16 km östlich von Kathmandu an der alten Handelsstraße zwischen Indien und Tibet, welche auch heute noch als Lebensader durch die Stadt zieht. In der dicht besiedelten Altstadt wohnen etwa 50 000 Menschen, vor allem Newar-Hindus. Trotz ihrer eher städtischen Erscheinung sind es mehrheitlich Bauern.
Von allen drei Königssitzen des Tals ist Bhaktapur am wenigsten zersiedelt. Nur zaghaft sind Neubauten hinzugekommen und der motorisierte Verkehr muss noch weitgehend draußen bleiben. So bietet Bhaktapur auch heute noch das seltene Bild einer nahezu intakten mittelalterlichen Stadt.
Am Abend gehen wir gemeinsam in ein nepalesisches Restaurant und essen dort landestypische Speisen.

24. Mai 2002

Heimreise

Der Bus holt uns um 6:00 Uhr vom Hotel ab und bringt uns zum Flughafen. Wir müssen etwas mehr Zeit einkalkulieren, da die Sicherheitsvorkehrungen an den Zufahrtsstraßen zum Flughafen durch die jüngsten Anschläge der Maoisten verstärkt wurden. Wir kommen rechtzeitig am Flughafen an. Das Aufgeben des zahlreichen Übergepäcks ist nach einigen Verhandlungen kein wirkliches Problem. Jetzt müssen wir Abschied von Nepal nehmen. Für mich sicherlich nicht für immer.

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