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02. April 2001

4. Etappe: Tengboche - Dingboche

Gleich nach dem Start durchwandern wir einen wunderschönen Märchenwald.
Als wir den frisch verschneiten Wald verlassen, ist die Ama Dablam wieder zu sehen.
Der Weg schlängelt sich nun entlang des Flüsschen Imja Khola und wir erreichen gegen Mittag den 4410 m hoch gelegene Ort Dingboche.

03. April 2001

5. Etappe: Dingboche - Lobuche (Pyramide)

Hinter Dingboche führt der Weg auf eine Anhöhe, von wo man einen wunderbaren Rundblick hat. Über einen Höhenweg erreicht man Dughla (4620 m).
Hier endet der Khumbu Gletscher und der Weg führt auf den Ausläufern des Gletschers steil nach oben. In 4800 m Höhe schlängelt sich der Weg entlang des Khumbu Gletschers und gibt nun den Blick auf den Aussichtsberg Kala Patthar (5620 m) und den Pumo Ri (7145 m) frei.
Hinter Lobuche (4930 m) biegen wir ab zur italienischen Forschungsstation (wegen ihres Aussehens auch Pyramide genannt). Hier befindet sich auch das Hotel 8000 INN (4970 m), in dem wir die kommende Nacht untergebracht sind. Heute stellen sich bei mehreren Teilnehmern Magenprobleme ein und so ist es noch ungewiss, wer am nächsten Tag ins Basislager mitgeht.

04. April 2001

6. Etappe: Lobuche (Pyramide) - Basislager

Bis zum Morgen haben nicht alle Teilnehmer ihre Magenprobleme überwunden und so bin ich dann der Einzige, der heute zum Basislager geht. Zuerst komme ich an Gorak Shep (5150 m) vorbei, von wo der Aufstieg zum Kala Patthar erfolgt.
Ich folge jedoch den Weg entlang des Gletschers bis zu dem Basislager in ca. 5250 m Höhe. Hier haben die Sherpas bereits mit dem Einrichten des Lagers begonnen und mehrere Plattformen für die Zelte hergerichtet. Ich stelle mein Zelt auf und richte es mir für die kommenden Tage ein. Bis zum Abend ist noch nicht die komplette Expeditionsausrüstung im Basislager eingetroffen.

05. April 2001

Basislager: Ausrüstung sortieren

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von Ausrüstung sortieren und das Zelt wohnlich einzurichten. Die Frage ist, wo die ganze Ausrüstung deponiert werden soll.
Ein Zelt ist da gleich zu klein und so muss ein Großteil der Ausrüstung in den Transportbehältern verbleiben. Keine leichte Aufgabe die Ausrüstungsgegenstände so zu verteilen, dass sie jederzeit wieder schnell auffindbar sind.

06. April 2001

Basislager: Energieversorgung

Weitere Ausrüstung von uns trifft im Basislager ein und ich beginne sofort mit der Installation der Solaranlage, um die Verbindung zur Außenwelt sicherzustellen.
Zum Glück wurde beim Transport nichts beschädigt, was auf einer so langen Reise nicht selbstverständlich ist. Immer neue Expeditionen treffen im Basislager ein und es entsteht so eine riesige internationale Zeltstadt mit allen negativen Erscheinungen.
Von meinen vergangenen Expeditionen her bin ich diesen Trubel im Basislager nicht gewohnt und ich bevorzuge kleine Basislager mit wenigen Bergsteigern. Aber das wird am Mount Everest ein Wunschtraum bleiben. Hier gibt es andere Spielregeln, die sonst an keinem anderen Achttausender anzutreffen sind. Aus der einen Ecke des Lagers kommt Pop Musik aus der anderen klassische Musik. Da heute das Wetter nicht so schön wie in den vorangegangenen Tagen ist, verbringen wir einen Teil des Tages im Zelt und lesen.

07. April 2001

Basislager: Hubschraubereinsatz

Am frühen Morgen hat mich das unverkennbare Schrabb-schrabb-Geräusch des Hubschraubers geweckt. In zwei großen Anflügen von draußen vom Tal herein hat der Helikopterpilot sicherlich zehn Mal versucht seine Maschine zu landen, um schließlich zwei höhenkranke US-Amerikaner auszufliegen. In der Nacht gab es einen heftigen Wind vom Khumbu-Eisbruch herunter. Durch das Flattern der Zelte wurde ich immer wieder aus dem Schlaf gerissen. Das war auch der Grund, weshalb der Helikopterpilot solche enormen Probleme hatte. Auch ein Teilnehmer unserer Expedition (Peter Schorcht) hat sich nach intensiver Beratung mit dem Arzt für die Rückreise entschieden und hat am Morgen das Basislager wieder verlassen. Am Nachmittag gab es einen weiteren Zwischenfall, der uns den Atem stocken lies: Ein Teilnehmer hat drei Mal den falschen Pin in das Satelliten-Telefon eingegeben und danach war es gesperrt. Der entsprechende Puk zum Entsperren des Telefons war aber nicht verfügbar. Was nun? Wir gingen zu einer anderen Expedition und riefen über deren Satelliten - Telefon die T-Online Inmarsat - Hotline an und baten um Hilfe. Wir konnten unsere außergewöhnliche und schwierige Lage klar machen und uns wurde unbürokratisch und schnell geholfen. Dafür möchten wir uns bei der T-Online herzlich bedanken. "Das ist Service am Kunden auch am entlegensten Ort".

08. April 2001

Basislager: Ausrüstung für den 1. Aufstieg zusammenstellen

Da wir am 10.04.2001 zum ersten Mal zum Lager I aufsteigen wollen, richte ich die Ausrüstung für den Aufstieg zusammen. Hierzu gehört: Kletterausrüstung, Verpflegung, Bekleidung und Schlafsack. Bereits am frühen Morgen zieht hohe Schichtbewölkung auf und kündigt eine Wetterverschlechterung an. Aus diesem Grunde duschen wir uns alle nochmals, bevor es kalt wird und die Gefahr für eine Erkältung zu groß ist. Leider haben bereits mehrere Teilnehmer mit einer Erkältung zu kämpfen und zwei sind bereits wieder zum Hotel 8000 INN abgestiegen, um sich dort zu erholen. Aus diesem Grund ist das wichtigste Ziel einer jeden Expedition, dass möglichst alle Teilnehmer das Basislager gesund erreichen.

09. April 2001

Basislager: Puja-Zeremonie

Am Morgen wurde eine Zeremonie, die sogenannte Puja abgehalten. Mit dieser Zeremonie sollen die Bergsteiger und Sherpas vor Unheil bewahrt werden.
Da diese Handlung zur gleichen Zeit bei mehreren Expeditionen stattfand, herrschte ein ziemliches Durcheinander im Basislager. Hier stieg Rauch auf, dort wurden Gebetsfahnen gespannt und zum guten Schluss prosteten sich alle zu mit dem Spruch: "Viel Erfolg bei der Besteigung des Mount Everest".
Am Nachmittag stellen wir die persönliche, aber auch die Gruppen-Ausrüstung zusammen, um morgen zum Lager I aufsteigen zu können. Wir sind alle schon sehr auf den Weg durch den Khumbu Eisbruch gespannt. Wie schwierig wird der Aufstieg sein? Speziell die waagerechten Leitern über die breiten Gletscherspalten stellen eine besondere Herausforderung dar und setzen ein hohes Maß an Gleichgewichtsgefühl voraus.

10./11. April 2001

Ausflug ins ewige Eis - der Khumbu-Eisbruch

Der Khumbu-Eisbruch gehört sicherlich zum Beeindruckendsten, was sich einem ambitionierten Bergsteiger in der Welt der hohen Gipfel bieten kann. Zwischen Lhotse und Everest fließt der Gletscher durch ein Hochtal, welches Western Cwm (Westkar) genannt wird.
In einer Höhe von etwa 6000 Metern bricht der eisige Strom in einem steilen Hang ab und zerreißt dabei in hunderttausend Fetzen, Eistürme, Flanken und bizarre blassblaue Gebilde. Da der Gletscher mit über 1,7 Meter pro Tag in Richtung Tal fließt, ist der Eisbruch ständig in Bewegung. Es kracht 24 Stunden rund um die Uhr, ständig lösen sich irgendwo Eisbrocken von den Ausmaßen eines Einfamilienhauses.
Im Khumbu-Eisbruch liegt der Schlüssel zum Mount Everest, diese steile Eiswüste ist sozusagen das Tor zum höchsten Berg der Erde von der Südseite her. Der Eisbruch ist die erste harte Prüfung für die vielen Bergsteiger, die sich seit Anfang April im Basislager am rechten Rand des Khumbu-Gletschers eingerichtet haben. Vielleicht ist er sogar der gefährlichste Teil am Mount Everest überhaupt. Und das Risiko ist kaum zu minimieren, denn sämtliche Expeditionen müssen den Eisbruch gleich mehrmals passieren, um immer wieder Ausrüstung, Verpflegung und Zelte für die höheren Lager nach oben zu schaffen.
Seit einigen Jahren werden die 640 Höhenmeter vom Basislager aus von einer Gruppe Sherpas mit fixen Seilen, Leitern und Brücken über die zum Teil 50 Meter tiefen Spalten versichert. Die Kunst in der Überwindung des Eisbruches ist nicht Schnelligkeit und nicht Langsamkeit, sondern das glückliche Maß dazwischen. Wenn gegen Mittag die Sonne in den Khumbu-Eisbruch brennt und die Temperaturen dennoch kaum über null Grad liegen, stehen die Bergsteiger oft minutenlang völlig regungslos in der Hoffnung auf einen kleinen Windhauch. Die einheimischen Sherpas überwinden den Eisbruch in eineinhalb Stunden, für einen gut trainierten, aber noch nicht akklimatisierten Kletterer werden rund vier Stunden veranschlagt. Es wird noch ein paar Tage dauern, bis es auch bei uns schneller gehen wird. Doch es wurden auch schon acht bis zehn Stunden registriert. Und unendlich viele Bergsteiger sind bereits hier an ihren eigenen Grenzen gescheitert. Unser erster Ausflug in das Reich des ewigen Khumbu-Eises gestaltete sich erfolgreich. Obwohl die Sherpas sagen, der Eisbruch sei in diesem Jahr so schwer wie selten zu begehen, erreichten drei Teilnehmer bereits nach fünf Tagen im Basislager das erste Hochlager. Mehr noch, zur besseren Akklimatisierung schliefen sie auch in knapp 6000 Meter Höhe und stiegen erst am nächsten Vormittag wieder ab.

12. April 2001

Basislager: Außergewöhnliches am Everest

Von entscheidender Bedeutung bei dem Versuch, den Mount Everest zu besteigen, sind die Ruhetage, zwischen den Bemühungen, dem höchsten Berg der Erde Meter um Meter Terrain abzuringen. Bergsteiger, die aus den Hochlagern zurückkommen, sind in der Regel unendlich durstig, hungrig und haben vor allem ein schier unstillbares Schlafbedürfnis. All dies hängt mit dem akuten Sauerstoffmangel zusammen. Denn im Grunde befinden sich die Kletterer jenseits von 5000 Meter Meereshöhe in einer Art andauerndem Krankheitszustand. Eine Erholung in Höhen oberhalb 7000 Metern ist praktisch nicht mehr möglich und an die Ausheilung einer Erkrankung zum Beispiel der Atemwege ist nicht zu denken. Eine kleine Risswunde am Finger wird während der rund achtwöchigen Expeditionszeit nicht wirklich verheilen. So spartanisch eine Expedition in diesem unwirtlichen Gelände zwangsläufig immer auch ist, ein gewisser Komfort ist dennoch von entscheidender Bedeutung für das Gelingen der Unternehmung. So genießen es auch unsere Expeditionsmitglieder an den Ruhetagen in vollen Zügen, wenn sie vom nepalesischen Koch rundum verwöhnt werden. Dazu gehört neben einer kalorienreichen, aber nicht zu schweren Ernährung der unerschöpfliche Nachschub an Getränken jeder Art. Nun ist es am Fuße des Everest nicht eben so, dass man nur einen Wasserhahn aufdreht und schon sprudelt das köstliche Nass endlos aus dem Hahn. Nein, jede Expedition verfügt über eine stattliche Anzahl einheimischer Helfer, die von den nahe gelegenen Gletscherabflüssen oder aus einem der kleinen Seen fast ununterbrochen Wasser herbeischaffen. Das ist Knochenarbeit und zwanzig Liter Wasser sind oft schneller verbraucht, als sie herbeigeschafft wurden. Besuch von benachbarten Expeditionen ist immer eine willkommene Abwechslung. Eigentlich stehen unsere Zelte auf dem Khumbu-Gletscher eher abseits, doch direkt bei unserem Lager führt die Hauptabstiegsroute aus dem Eisbruch vorbei. Und so ist unsere Expedition ständig informiert, wer gerade was am Berg vollbringt.
Apa Sherpa ist gerade hier vorbeigekommen. Er ist sicherlich derzeit einer der prominentesten nepalesischen Everestbergsteiger. 11 Mal hat er inzwischen schon am höchsten Punkt der Welt gestanden. In diesem Jahr ist er Chef der Höhenbergsteiger einer japanischen Expedition. Direkt neben uns lagert "Babu" Chiri, dem der Ruf vorauseilt, der verrückteste unter allen nepalesischen Höhenbergsteiger zu sein. In den vergangenen beiden Jahren gelangen ihm zwei ebenso interessante wie auch heftig umstrittene "Rekorde" am Everest. Er bewältigte das Dach der Welt in nur 16 Stunden, nachdem er zwei Tage zuvor seine schwedische Expedition auf den Gipfel geführt hatte. In der folgenden Saison harrte er über 22 Stunden am Gipfel aus und stellte damit die Mutmaßung sämtlicher Höhenmediziner in Abrede, die immer gesagt hatten, kein Mensch sei in der Lage, eine Nacht in 8850 Meter Höhe zu überleben. Heute ist, wenn auch verspätet, wieder ein Teil unserer Ausrüstung im Basislager angekommen. Wieder ein kleiner Grund zur Freude am Ruhetag. Es klappt nichts wirklich reibungslos im dritt ärmsten Land der Welt, wo mehr als 90 Prozent aller Güter noch immer von Menschenhand bewegt werden. Zwei aus dem Team haben die schweren Rucksäcke bereits wieder gepackt. Sie wollen versuchen, das Lager II, in einer Höhe von circa 6400 Meter Höhe aufzubauen. Lager I, in dem später nur zwei Zelte für den Notfall stehen bleiben, wird dann bei den künftigen Anstiegsversuchen regelrecht übersprungen. Gelingt es den Bergsteigern, in einem Zug vom Basislager (etwa 5300 Meter) hinauf in eine Höhe von circa 6400 Metern zu gelangen, ist dies der Beweis für eine gute Akklimatisation. Schon jetzt wird im immer gewaltiger anmutenden Basislager zwischen den vielen Zelten reichlich über mögliche Gipfeltage gesprochen. Bis Ende April wollen die meisten Expeditionen die Phase der Höhenanpassung abgeschlossen haben. Um den achten Mai herum, wenn der Vollmond wieder am Himmel steht und für helle Nächte sorgt, planen viele der anwesenden Bergsteiger ihren Gipfelversuch, der dann vom Südsattel aus etwa gegen ein Uhr nachts erfolgen wird. Viele Kletterer haben sich jahrelang auf diesen Tag vorbereitet und teilweise weit über 50.000 Mark in das Unternehmen investiert. Und nun läuft der Countdown, der durch nichts mehr aufzuhalten ist.

13. April 2001

Basislager - Lager II: Ein weiterer Schritt zur Akklimatisation

Es ist noch dunkel, als Helmut Hackl und Dieter Porsche am frühen Morgen das Basislager verlassen. Die Leitern über die breiten Spalten im Khumbu-Eisbruch haben an Schrecken verloren und so kommen die beiden recht zügig voran. Eine Korona um den Mond kündigt eine Wetterverschlechterung an. Nachdem es hell geworden ist, bestätigt sich das mit dem Aufzug von hoher Schichtbewölkung.
Als Dieter und Helmut nach drei Stunden schließlich das Lager I in knapp 6000 Meter Höhe erreichen, hat sich der Himmel bereits bedeckt und die beiden setzen ihren Aufstieg zum Lager II unverzüglich fort. Dabei sind zunächst noch mehrere bis zu 10 Meter breite Spalten auf bedrohlich schwankenden Leitern zu überqueren. Dann geht es kontinuierlich im Western Cwm, dem berühmten Hochtal zwischen dem Everest und den Nuptse -Gipfeln, nach oben. Zuerst führt der Weg an den Flanken des Nuptse (7879 m) vorbei und wechselt dann zur Westflanke des Mount Everest. Auf 6300 Metern zieht ein gewaltiges Gletscherbecken von der Westflanke des Mount Everest herunter; auf einer Moräne bietet sich eine gut geschützte Stelle für das Lager II. Von hier hat man normalerweise eine sehr gute Sicht auf den Nuptse und die Lhotseflanke, über die der weitere Aufstieg erfolgen soll. In der Zwischenzeit hat es zu schneien begonnen und so ist von den umliegenden Bergen nicht mehr viel zu sehen. Dieter und Helmut stellen möglichst schnell ihre Zelte auf und verbringen den Rest des Tages bei Schneefall im Zelt. Es schneit bis in die Nacht hinein und so liegen am nächsten Morgen 15 Zentimeter Neuschnee.

14. April 2001

Lager II: Unerträgliche Hitze

Am Morgen scheint die Sonne und Helmut Hackl und Dieter Porsche schaufeln zuerst die Zelte frei. Die Teilnehmer einer italienischen Expedition, die die vergangene Nacht ebenfalls hier im Lager verbracht haben und auch unten im Basislager unsere Nachbarn sind, steigen am frühen Morgen wieder ab. Unsere beiden Bergsteiger hingegen wollen noch eine weitere Nacht in den oberen Regionen verbringen, um sich noch besser an die Höhe zu gewöhnen. Trotz einer Wolkendecke treibt die Sonne die Temperatur im Zelt bis auf 40 Grad Celsius hinauf und macht für die beiden den Aufenthalt im Zelt zur Tortur. Die meiste Zeit des Tages müssen sie jedoch im Zelt verbringen, da es weiterhin die ganze Zeit über leicht schneit. Mit Lesen und Kochen versuchen Dieter und Helmut die Zeit zu überbrücken, aber die Stunden vergehen in den eisigen Höhen nur sehr langsam und stellen eine ernste Herausforderung für die Belastbarkeit der beiden dar. Über Funk erfahren sie aus dem Basislager sämtliche Neuigkeiten. Auch dort hat es in der Nacht geschneit, auch dort werden die Zelte freigeschaufelt.

15. April 2001

Lager II - Basislager: Sturm

Nach Mitternacht ist im Hochtal des Western Cwm ein starker Sturm aufgekommen und die Zelte flattern so stark, dass an Schlafen nicht mehr zu denken ist. Helmut Hackl und Dieter Porsche versuchen alles, um die Zelte ganz dicht zu verschließen, aber der Schnee dringt doch ins Innere und bleibt schließlich sogar auf den Schlafsäcken liegen.
Bei Anbruch des Tages packen die beiden eilig ihre Sachen zusammen und machen sich für den Abstieg vom Lager II ins Basislager bereit. Aber die gestern noch weithin sichtbare Abstiegsspur ist von dem Wind so stark verweht worden, dass es schwerfällt, sich an den Fähnchen zu orientieren. Der Wind ist zeitweise so stark, dass Dieter und Helmut kaum noch die nächste Fahne erkennen können. So kämpfen sie sich mühsam bis zum Lager I hinunter.
Bis hier sind die Sherpas heute Morgen aufgestiegen und so ist für die beiden deutschen Bergsteiger der weitere Abstieg zum Basislager einfacher. Im Basislager angekommen, füllen sie zuerst einmal gierig die Energiespeicher wieder auf. Und sie wissen den Komfort im Basislager durchaus zu schätzen. Denn hier können sie sich auf einen Campingstuhl setzen und sich mit Essen und Trinken verwöhnen lassen. Im Hochlager dauert schon das Zubereiten von einem einzigen Liter Wasser mehr als 30 Minuten und Kochen ist meist mit noch mehr Aufwand verbunden. Am Abend bewundert das gesamte Basislager die einmalige Stimmung, als sich die Wolken ganz langsam auflösen und der Sonnenuntergang die Bergwelt des Himalayas verzaubert.

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