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12.10.1989

Trekking von Tengboche zum Lagerplatz Lhabarma (4295 m)

Um 8:30 Uhr verlassen wir Tengboche und gehen zunächst durch einen märchenhaften Regenwald. Nach der Überquerung des Imja Khola präsentiert sich uns dann die majestätische Form der Ama Dablam vor unseren Augen. Gegen 10:00 Uhr erreichen wir Pangboche und verweilen dort drei Stunden. Unser Sirdar nimmt hier noch die letzten Besorgungen vor, bevor es dann in Richtung Basislager geht. Der Aufstieg zum Lagerplatz Lhabarma ist auch für die Tragtiere nicht schwierig und so erreichen wir unser heutiges Etappenziel gegen 14:30 Uhr. Zur besseren Akklimatisation steige ich im Anschluss bis zum Grat oberhalb von Mingbo hinauf (4700 m). Beim Abstieg zu unserem Lager beginnt es zu regnen und ich beeile mich, damit ich in mein Zelt komme.

13.10.1989

Aufstieg zum Basislager (4900 m)

Am Morgen ist es noch stark bewölkt, aber als wir um 9:30 Uhr aufbrechen reißt die Wolkendecke auf und wir können die Ama Dablam gut sehen. Nach einem zweieinhalbstündigen Aufstieg erreichen wir den Platz, an dem unser Basislager in 4900 m Höhe aufgebaut werden soll. Der Platz ist schön, sicher und er hat vor allem fließendes Wasser. Sobald die Tragtiere mit den Lasten eintreffen bauen wir die Zelte auf und machen es uns gemütlich. Nach dem sortieren meiner Ausrüstung steige ich auf dem Blockgrat in Richtung Lager I bis in eine Höhe von 5400 m hinauf, um meine Akklimatisierung zu verbessern. Wie schon an den vorangegangenen Tagen beginnt es beim Abstieg zu regnen. Auf den nassen Platten ist der Abstieg anspruchsvoll und so erreiche ich das Basislager erst gegen 16:00 Uhr. Ich bin etwas durchgefroren, aber nach mehreren Gläsern warmen Tee geht es mir wieder gut.

14.10.1989

Über den Blockgrad zum Lager I (5800 m)

Es ist ein herrlich sonniger Morgen und wir starten einen Materialtransport zum Lager I. Das sind Fixseile, Kletterseile, Gaskartuschen, Kocher und persönliche Ausrüstung wie Steigeisen oder Pickel. Durch die intensive Sonneneinstrahlung ist der Schnee, der in der letzten Nacht gefallen ist, schnell verschwunden. Nur am anspruchsvollen Blockgrat sind die Felsen noch sehr glatt und es ist Vorsicht geboten wo man hintritt. Nach drei Stunden erreichen wir das Lager I und deponieren die mitgebrachte Ausrüstung in Seesäcken am Lagerplatz. Offensichtlich gibt es im Lager I nur fünf Lagerplätze und so müssen wir uns eine gute Taktik überlegen, wie wir mit möglichst wenig Zelten in diesem Lager auskommen. Im Anschluss geht es zurück zum Basislager wo wir um 13:30 Uhr eintreffen. Am Nachmittag zieht es wieder zu und wir verbringen den Rest des Tages im Essenszelt oder im warmen Schlafsack im eigenen Zelt.

15.10.1989

Materialtransport zum Lager I (5800 m)

Heute starten wir bereits um 6:00 Uhr vom Basislager und steigen erneut hinauf zum Lager I. In meinem Rucksack befinden sich zwei Zelte sowie private Ausrüstung. Um 9:00 Uhr erreichen wir Lager I und teilen uns dort in zwei Gruppe mit unterschiedlichen Aufgaben auf. Kim und ich sind zuständig für den Ausbau der Zeltplattformen, was letztlich in eine Knochenarbeit ausartet. Lothar, Wolfgang, Günther und Klaus bringen in der Zwischenzeit 350 m Fixseil am Grat zwischen Lager I und Lager II an. Gegen 14:30 Uhr haben wir unser heutiges Ziel erreicht und steigen ab ins Basislager. Für den Abstieg benötigen wir eine gute Stunde.

16.10.1989

Zusammenstellen der Hochlagerausrüstung im Basislager (4900 m)

Bei herrlichem Sonnenschein stellen wir am Vormittag die Ausrüstung für den weiteren Aufstieg zum Lager II zusammen. Wie fast immer beim Expeditionsbergsteigen ist der Rucksack sehr gut gefüllt und ich überlege mir, ob ich überhaupt mit diesem Gewicht zum Lager I aufzusteigen kann. Aber irgendwie muss das Material ja nach oben gebracht werden und je früher umso besser! Den Rest des Tages ruhen wir uns aus und füllen die Energiespeicher auf.

17.10.1989

Versicherungsarbeiten oberhalb von Lager I (5800 m)

Um 7:00 Uhr verlassen wir das Basislager mit unseren schweren Rucksäcken. Der Aufstieg über den Blockgrad ist uns zwischenzeitlich bestens bekannt und so kommen wir zügig voran. Um 10:00 Uhr erreichen Klaus, Wolfgang, Kim, Günther und ich das Lager I. Wir bauen drei Zelte auf und beginnen danach mit dem weiteren Versichern des Grates zum Lager II. Gegen 16:00 Uhr sind wir zurück im Lager I und können von dort einen herrlichen Sonnenuntergang genießen.

18.10.1989

Versichern des Südwestgrates

Wir (Günther, Kim und ich) starten nach einer klaren Nacht gegen 7:30 Uhr vom Lager I und folgen zunächst unseren Fixseilen entlang des steilen und ausgesetzten Südwestgrat im III. bis IV. Grad. Gegen 10:00 Uhr sind wir am Ende unserer Fixseile, die wir am Vortag angebracht haben. Nachdem wir weitere 250 m Fixseile verankert habe sind wir am Fuße des „Roten Turms“, die Schlüsselstelle am Südwestgrat. Hier treffen wir auf Schwierigkeiten im unteren V. Grad, die wir allerdings erst morgen versichern wollen. In der Zwischenzeit treffen auch Hilde und Peter mit weiteren Seilen ein, die sie heute vom Basislager heraufgebracht haben. Unser Tagesziel haben wir erreicht und kehren zufrieden zurück ins Lager I. Dort sind wir um 15:30 Uhr und es übernachten Günther, Peter, Berthold und ich im Lager I, der Rest der Mannschaft steigt wieder zum Basislager ab.

19.10.1989

Der „Roter Turm“, die Schlüsselstelle

Wie am Vortag steigen wir zunächst an den vorhandenen Fixseilen bis zum „Roter Turm“. Dort erwartet uns die Schlüsselstelle, an der eine 25 Meter senkrechte Wand überwunden werden muss. Ohne allzu große Probleme überwinden wir diese anstrengende Stelle und versichern sie mit Fixseilen. Im Anschluss befindet sich ein kleines Plateau, auf dem nur wenig Zelte Platz finden. Dort stellen wir zwei Zelte auf und haben damit unser Lager II in 6000 m Höhe eingerichtet. Peter, Klaus, Wolfgang und ich übernachten im Lager II, Günther und Kim steigen ins Lager I ab.

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