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Pamir Expedition 1994 - Tagebuch

25. Juli 1994

Abreise

Der Treffpunkt der Gruppe ist in Frankfurt auf dem Flughafen um 9:30 Uhr. Um 11:30 Uhr startet der Flieger nach Moskau, wo wir um 16:00 Uhr landen. Im Anschluss werden wir mit einem Bus in unser Hotel gebracht.

26. Juli 1994

Stadtbesichtigung in Moskau

Gleich nach dem Frühstück beginnen wir mit der geplanten Stadtbesichtigung im Kreml. Am und um den Roten Platz sind viele beeindruckende Bauwerke wie das Lenin-Mausoleum und die Basilius-Kathedrale. Auch die vielen Kirchen wie die Zwölf-Apostel-Kirche, die Maria-Himmelfahrt-Kathedrale oder die Mariä-Verkündigungs-Kathedrale sind beeindruckend. Im Anschluss werden wir ins Hotel gebracht und um 18:00 Uhr zu einem schönen Schloss etwas außerhalb des Zentrums gefahren. Hier findet ein zweistündiges Konzert mit klassischer Musik statt, welches nicht bei allen Teilnehmern auf Begeisterung stößt. Im Anschluss ist der Transfer zum Flughafen, von hier geht unser Flug um 2:30 Uhr nach Taschkent.

27. Juli 1994

Hubschrauberflug ins Atschik Tasch Lager

Um 7:00 Uhr landen wir in Taschkent und werden dort von einer deutschsprachigen Reiseleiterin empfangen, mit der wir zunächst Frühstücken gehen und im Anschluss zum Hubschrauberlandeplatz fahren. Um 11:00 Uhr starten wir mit zwei MI-17 Hubschraubern und sind nach zwei Stunden Flug im Atschik Tasch Lager (3700 m), dem Basislager am Pik Lenin. Das Lager ist auf einer grünen Wiese mit einem herrlichen Ausblick auf den Pik Lenin (7134 m) mit fest installierten Zelten, Dusche, Sauna, Küche und Bar. Bei schönem Wetter machen wir uns am späten Nachmittag auf, um ein kleine Wanderung in eine Höhe von 4300 m am Pik Petrowskije (4805 m) zu unternehmen. Gegen 17:00 Uhr sind wir wieder im Lager und freuen uns schon auf das Abendessen.

28. Juli 1994

Akklimatisation am Pik Petrowskije

Unmittelbar nach dem Frühstück gibt es ein Gespräch zwischen der Lagerleitung und dem Expeditionsleiter, wie der Weiterflug zum Basislager am Pik Ismoil Somoni klappen könnte. Für 80$ / Person sollte ein solcher Flug möglich sein. Wie am Vortag wollen wir uns am Pik Petrowskije (4805 m) akklimatisieren, nehmen heute aber Pickel und Steigeisen mit, um bis zum Gipfel gehen zu können. Tatsächlich ist der Aufstieg am Grat wie an einem kleinen Bianco-Grat und Walter, Kim und ich sitzen dann noch recht lange in der Sonne am Gipfel. Gegen 18:00 Uhr sind wir wieder im Lager und nach dem Abendessen sitzen wir noch sehr lange in der Bar. Alkoholfreie Getränke waren hier nicht gefragt, sondern es gab Krimsekt und Wodka. Zum Glück ist am nächsten Tag kein Gipfeltag.

29. Juli 1994

Akklimatisation am Pik Petrowskije

Wie nicht anders zu erwarten, geht es nicht nur mir heute Morgen nicht besonders gut. Auch das Wetter ist mit etwas Regen nicht sonderlich einladend. Da wir nicht wissen ob der Hubschrauber uns heute ins Basislager vom Pik Ismoil Somoni bringt, unternehmen wir am Morgen nur einen Spaziergang über die Zwiebelwiese zu dem Felsen mit den Gedenktafeln für die Verunglückten am Pik Lenin (7134 m). Da nach dem Mittagessen mit Sicherheit kein Hubschrauber mehr kommt, steigen wir noch mal bis auf 4300 m Höhe am Pik Petrowskije (4805 m) hinauf.

30. Juli 1994

Hubschrauberflug an die tadschikische Grenze

Nach dem Frühstück starten wir mit einem Spaziergang über die Zwiebelwiese, der dann abrupt abgebrochen wird, als plötzlich gegen 11:00 Uhr zwei Hubschrauber im Atschik Tasch Lager landen. Panikartig packen wir unsere Ausrüstung zusammen und starten um 12:00 Uhr in Richtung der tadschikischen Grenze. Nach 40 Minuten sind wir an der Grenze und dort steht auch tatsächlich ein Hubschrauber, der uns aber nicht mitnimmt, obwohl er zwei Mal zum Basislager am Pik Ismoil Somoni fliegt. So müssen wir auf dieser Hochfläche übernachten.

31. Juli 1994

Hubschrauberflug zum Moskwin Lager

Der Tag beginnt mit herrlichem Sonnenschein und das Warten auf den Hubschrauber ist zermürbend. Erst um 16:00 Uhr kommt der Hubschrauber und bringt uns in 30 Minuten ins Moskwin Lager (4200 m). Der Pik Ismoil Somoni präsentiert sich in der Abendstunde mit einem überwältigten Anblick. Da haben wir ein sehr anspruchsvolles Ziel vor uns! Wir bekommen unsere Zelte zugewiesen und richten uns dort für die kommende Nacht ein. Am Morgen bekommen wir von der Lagerleitung einen einheimischen Führer (Victor) zugewiesen, der uns unterstützen soll und die Kommunikation mit der Lagerleitung übernimmt. Zuerst muss die Gemeinschaftsausrüstung für den ersten Aufstieg zum Lager I am Pik Korschenevskaya aufgeteilt werden. Am Nachmittag folgt die Unterweisung am Certeg-Bag und die Anwendung der Notfallmedikamente durch unseren Arzt Kim. Im Anschluss packe ich den Rucksack für den morgigen Aufstieg zum Lager I.

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01. August 1994

Ausrüstung zusammenstellen

Am Morgen bekommen wir von der Lagerleitung einen einheimischen Führer (Victor) zugewiesen, der uns unterstützen soll und die Kommunikation mit der Lagerleitung übernimmt. Zuerst muss die Gemeinschaftsausrüstung für den ersten Aufstieg zum Lager I am Pik Korschenevskaya aufgeteilt werden. Am Nachmittag folgt die Unterweisung am Certeg-Bag und die Anwendung der Notfallmedikamente durch unseren Arzt Kim. Im Anschluss packe ich den Rucksack für den morgigen Aufstieg zum Lager I.

02. August 1994

Pik Korschenevskaya: 1. Aufstieg in Lager I

Um 7:00 Uhr starten wir vom Basislager und bald schon zieht sich die Gruppe auseinander. Zwei Teilnehmer gehen nur bis zum Russenlager auf 5100 m und warten dort, bis wir sie beim Abstieg wieder abholen. Es müssen ein paar Fixseile installiert werden, damit der Auf- und Abstieg problemlos zu machen ist. Unser Lager I errichten wir in 5300 m Höhe und deponierten dort unsere mitgebrachte Ausrüstung in den Zelten. Um 15:00 Uhr starten wir mit dem Abstieg zum Basislager.

03. August 1994

Pik Korschenevskaya: 2. Aufstieg in Lager I

Am Morgen findet die Unterweisung im Gebrauch der Funkgeräte statt. Zudem werden Kleingruppen zusammengestellt, die am Berg agieren sollen. Kim, Dieter R., Lothar, Walter und ich sind in einer Gruppe, die heute Nachmittag zum Lager I aufsteigen möchten. Die restliche Gruppe legt einen Ruhetag ein. Ich packe die Ausrüstung bereits für einen Gipfelgang in den Rucksack und um 15:00 Uhr starten wir tatsächlich in Richtung Lager I. Beim Aufstieg werde ich an einer Bachüberquerung von zwei großen Steinen im Schulterbereich getroffen, die so heftig sind, dass ich in den Bach geworfen werde und dabei auch meine Uhr verliere. Letztlich habe ich aber unglaubliches Glück, dass ich nicht am Kopf getroffen wurde und somit den Aufstieg fortsetzen kann. Im Lager angekommen, packe ich meinen Rucksack für einen Gipfelangriff. Mit Walter möchte ich morgen um 5:00 Uhr starten und den Gipfel in Angriff nehmen.

04. August 1994

Pik Korschenevskaya: Aufstieg in Lager II

Wie geplant starten Walter und ich um 5:00 Uhr vom Lager I (5300 m). Nachdem Kim, Lothar und Dieter R. auf jeden Fall im Lager II (6300 m) übernachten möchten, nehmen sie ein Zelt und Schlafsäcke mit nach oben. Walter und ich haben keine Schlafsäcke dabei, aber sehr wohl Verpflegung, Getränke, Kocher, Seil und ein Funkgerät. Bei schönem Wetter und hartem Firn kommen wir gut voran und erreichen sehr früh am Morgen das „Vogelnestlager“ (5800 m). Oberhalb dieses Lagers reparieren wir einige Fixseilstellen und überwinden eine 30 m hohe Felsstufe, die auf den Westgrat und zum Lager II auf 6300 m führt. Am späten Vormittag erreichen wir diesen Lagerplatz und deponieren dort unser Material. Nach einer kurzen Pause setzen wir den Aufstieg fort. Es folgt ein Steilaufschwung nach dem andern und wir werden zusehends langsamer. Beim letzten Felsaufschwung in 6800 m Höhe sind die Höhenprobleme bei Walter so stark, dass wir uns für den sofortigen Abstieg entscheiden. Mit den letzten Kraftanstrengungen kann ich Walter zurück zum Lager II in 6300 m Höhe bringen. Unsere drei Kollegen sind allerdings noch nicht an diesem Lagerplatz eingetroffen und so kommt Walter vorübergehend in einem Zelt einer österreichischen Expedition unter. Ein weiterer Abstieg mit ihm ist heute nicht möglich. Gegen 15:00 Uhr treffen unsere Kollegen dann mit dem Zelt im Lager II ein und wir stellen es umgehend auf. Da Walter und ich keinen Schlafsack dabeihaben, wird es für uns eine recht kalte Nacht, auch wenn wir zu fünft im Zelt sind.

05. August 1994

Pik Korschenevskaya: Gipfeltag

Kim, Lothar und Dieter R. und Walter wollen heute ins Lager I (5300 m) absteigen und ich starte um 6:00 Uhr solo in Richtung des Gipfels. Da ich bereits gestern in 6800 m Höhe war, fällt mir der heutige Aufstieg sehr leicht und ich stehe gegen 9:00 Uhr alleine auf dem Gipfel. Der Pik Ismoil Somoni (7495 m) ist jetzt noch gut zu sehen, aber sehr schnell ziehen Wolken auf und die umliegenden Berge sind dann kaum noch zu sehen. Beim Abstieg treffe ich weitere Bergsteiger, die sich im Aufstieg befinden, darunter auch die Bergsteigerkollegen aus Österreich, die mich wegen meiner Solobesteigung zuvor kritisiert haben. Ich kann mir das Grinsen nicht verkneifen und lege im Lager II (6300 m) eine kurze Pause ein, packe meine Sachen und steige dann bis zum Lager I (5300 m) ab, wo ich zusammen mit meinen anderen Bergfreunden die kommende Nacht verbringe.

06. August 1994

Pik Korschenevskaya: Abstieg in Basislager

In der Nacht hat es leicht geschneit und wir steigen nach dem Frühstück gemeinsam ins Basislager ab, wo wir gegen Mittag eintreffen. Am Nachmittag ist dann die dringend notwendige Körperpflege angesagt. Für mich ist heute ein Ruhetag. Ein Teil der Gruppe geht zum Lager I (5300 m), Kim und Walter steigen aber gleich bis zum Lager in 5800 m Höhe hinauf.

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08. August 1994

Erkundung des Borodkinpfeilers

Ich erkunde den am Morgen den Zustieg um Borodkinpfeiler am Pik Ismoil Somoni, den ich als nicht übermäßig schwierig einschätze. Allerdings geht heute ein recht starker Wind, der möglicherweise einen Wetterumschwung ankündigt. Kim und Walter erreichen heute den Gipfel des Pik Korschenevskaya.

09. August 1994

Schlechtes Wetter

Trotz des sehr schlechten Wetters befinden sich zwei Teilnehmer von unserer Expeditionsgruppe im Aufstieg zum Lager in 5800 m Höhe. Kim und Walter steigen ins Basislager ab.

10. August 1994

Vorbereitungen für den Pik Ismoil Somoni

In der Nacht hat es bis ins Basislager herunter geschneit und am Morgen präsentiert sich die Landschaft sehr winterlich. Es ist den ganzen Tag über sehr kalt und so verbringe ich die meiste Zeit im Zelt. Es ist auch eine gute Gelegenheit die erforderliche Hochlagerausrüstung für den Pik Ismoil Somoni zusammenzustellen. Einen Teil der Ausrüstung würden russischen Träger und Bergführer beim gemeinsamen Aufstieg mit nach oben nehmen. Sie wollen allerdings über den erheblich anspruchsvolleren Nordgrat zum Gipfel, den wir uns zumindest jetzt im Basislager zutrauen.

11. August 1994

Weitere Teilnehmer erreichen den Gipfel des Pik Korschenevskaya

Es ist ein wunderschöner Tag und zwei der Expeditionsteilnehmer erreichen heute den Gipfel des Pik Korschenevskaya. Die Lawinengefahr entspannt sich im Laufe des Tages am Borodkinpfeiler und morgen sollte daher ein sicherer Aufstieg möglich sein.

12. August 1994

Pik Ismoil Somoni: Aufstieg zum Lager I

Wegen der latenten Gefahr von Lawinen und Eisschlag in der Eisrampe am Pfeilerfuß zum eigentlichen Borodkinpfeiler, starten wir (Kim, Walter und ich) erst nach dem Mittagessen und steigen bis zum Beginn des Firnhanges. Hier ist der Lager I (5200 m), wo wir in den Zelten der Bergwacht übernachten können. Ein wunderschöner Sonnenuntergang stimmt uns sehr zuversichtlich für die nächsten Tage.

13. August 1994

Pik Ismoil Somoni: Lager II auf dem großen Plateau

Nach Sonnenaufgang steigen wir über den technisch nicht sehr schweren, aber teilweise sehr steilen Borodkinpfeiler weiter nach oben. Nach dem Erreichen des Pfeilergipfels muss wieder 150 Hm auf das große Plateau abgestiegen werden. Dort begutachten wir die weitere Aufstiegsroute zum Nordrat, die mir, mit einem normalen Pickel zu anspruchsvoll ist. Nach dem Abwägen der Risiken entscheiden Kim und ich uns für den normalen Aufstieg über den Pik Duschanbe (7000 m). Walter möchte zusammen mit den drei Russen den Nordgrat begehen und schlägt das Lager am Einstieg zum Nordgrat auf. Wir gehen zum üblichen Lager II auf dem Plateau in 6050 m.

14. August 1994

Pik Ismoil Somoni: Lager III auf dem Pik Duschanbe

Um 7:00 Uhr verlassen wir das Lager II (6050 m) und steigen hinauf zum Pik Duschanbe (7000 m). Gegen Mittag ziehen Wolken auf und der Pik Ismoil Somoni hat eine ausgeprägte Föhnhaube. Schon bevor wir den Lagerplatz erreichen, schneit es stark und das Präparieren eines Zeltplatzes gestaltet sich sehr mühsam. Die Hoffnung auf eine Wetterbesserung schwindet nach dem Funkkontakt mit dem Basislager. Die Wettervorhersage ist für die kommenden Tage nicht besonders gut. Es schneit die ganze Nacht sehr stark und die Hoffnung auf einen Gipfelerfolg schwindet von Stunde zu Stunde.

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15. August 1994

Pik Ismoil Somoni: Notabstieg am Borodkinpfeiler

Am Morgen hat es gute 50 cm Neuschnee und der Gipfel ist zeitweise frei, aber der Versuch eine Spur zu treten wird bereits nach 50 Hm aufgegeben. Zudem ist die Lawinengefahr immens hoch, so dass wir schweren Herzens ins Plateau absteigen müssen. Dabei finden sich kaum Freiwillige, um die Spur zu eröffnen, aber es bleibt uns auch nichts anderes übrig, wenn wir vom Berg herunterkommen wollen. Um 11:00 Uhr erreichen wir das Lager II (6050 m) und Kim will heute nicht weiter absteigen. Mich hält allerdings nichts hier oben und so spure ich den Gegenhang hinauf zum Pfeilergipfel am Borodkinpfeiler. Dort angekommen verlässt auch mich der Mut, über den Borodkinpfeiler ungesichert hinunter zu spuren. Ich warte bis weitere fünf russische Bergsteiger eintreffen und gehen dann am Seil gesichert weiter abwärts. Die Sicht ist aber stellenweise so schlecht, dass wir uns per Funk vom Basislager einweisen lassen müssen. Am steilsten Abschnitt oberhalb des Lagers auf 5800 m Höhe, traut sich aber niemand mehr weiterzugehen. Wir beschließen daher, die Nacht hier in einem kleinen Zelt zu verbringen. Kim ist dann doch noch abgestiegen und er kommt bei den Österreichern im Zelt unter. Ich bin mit fünf Russen in einem Zelt, sie haben zum Glück noch etwas zum Essen und Trinken mit dabei, dass sie freundschaftlich aufteilen. Auch in dieser Nacht schneit es erneut, allerdings nicht diese Mengen wie in der letzten Nacht.

16. August 1994

Pik Ismoil Somoni: Lawinenabgang

Nachdem die russischen Bergsteiger heute Morgen nicht den Mut haben weiter abzusteigen, lasse ich mich vom Basislager aus per Funk zu den Fixseilen weiter unten einweisen. Als wir diese gefunden haben, steigen wir zügig bis zum Lager I (5200 m) hinunter. Nach einer kurzen Pause geht es weiter zu der Eisrampe am Pfeilerfuß. Noch bevor wir dort sind, geht über diesen Abschnitt eine gewaltige Lawine herunter. Wären wir nur eine halbe Stunde früher gestartet, dann wäre hier das Ende für uns gekommen. Schnell überwinden wir die Eisrampe und danach den schuttbedeckten Moskwin-Gletscher zum Basislager, wo wir um 12:30 Uhr eintreffen. Walter und die Russen treffen total erschöpft am Abend im Moskwin Lager ein. Die Tour war für alle am absoluten Limit, was verantwortbar ist und letztlich haben wir einfach auch viel Glück gehabt.

17. August 1994

Ruhetag

Das Wetter ist heute wieder schön, aber ich brauche heute einen Ruhetag, um wieder zu Kräften zu kommen.

18. August 1994

Pik der Vier: Aufstieg zum Lager in 5000 m Höhe

Nach dem Frühstück beschließe ich, noch zum Pik der Vier (6380 m) zu gehen und starten um 11:00 Uhr vom Basislager. Mein Zelt stelle ich zwischen Gletscher und einem Geröllhang am Südwestgrat vom Pik der Vier in 5000 m Höhe auf. Am Abend wird es recht kalt und schließlich gewähre ich einem italienischen Bergsteiger noch Unterschlupf in meinem Zelt, der nicht mehr die Kraft hat, ins Basislager zurückzugehen. Auch Walter Treibel ist mit seiner Gruppe am Berg unterwegs und hat 10 Stunden für die Besteigung gebraucht. Diese Zeit plane ich nicht ein für meine Besteigung.

19. August 1994

Pik der Vier: Gipfeltag

Um 5:30 Uhr starte ich und komme trotz der großen Kälte schnell voran, muss mir allerdings unterwegs immer wieder die Finger aufwärmen. Der Aufstieg bis zur 1. Scharte besteht nahezu komplett aus Blankeis und ist 45 Grad steil. Der Grat selbst ist sehr brüchig und nur unterhalb des Gipfels gibt es festen Fels im 3. Grad. Nach 2.45 Std erreiche ich den Gipfel bei sehr guter Fernsicht und verweile dort eine Stunde. Um 10:30 Uhr bin ich wieder bei meinem Zelt, baue es ab und gehe dann zusammen mit Walter Treibel zum Basislager. Pünktlich zum Mittagessen sind wir im Moskwin Lager und den Nachmittag und Abend verbringen wir in der Bar.

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20. August 1994

Erschöpft

Für den einen oder anderen ist es nach dem Aufenthalt in der Bar heute nicht so einfach aufzustehen. Das Wetter ist schön, aber der Gipfel vom Pik Ismoil Somoni ist zeitweise in Wolken.

21. August 1994

Erkältung im Anflug

Bei mir stellen sich die Anzeichen einer Grippe ein und so verbringe ich die meiste Zeit in meinem Schlafsack.

22. August 1994

Hubschrauberflug zum Atschik Tasch Lager

Heute ist unser Abreisetag und so packe wir unsere Sachen nach dem Frühstück zusammen und warten auf den Hubschrauber, der um 11:00 Uhr landet. Nach 45 Minuten Flug sind wir im Atschik Tasch Lager (3700 m). Nachdem ein Weiterflug heute nicht mehr möglich ist, verbringe ich lange Zeit in der Sauna, um meine Grippe loszuwerden.

23. August 1994

Hubschrauberflug nach Taschkent

Nach einem Hubschrauberflug vom Atschik Tasch Lager nach Taschkent sind wir in der Zivilisation und können nach so langer Zeit wieder in einem Bett schlafen.

24. August 1994

Flug nach Moskau

Der ganze Tag steht uns für die Besichtigung von Taschkent zur Verfügung. Es um 20:20 Uhr ist der Flug zurück nach Moskau, wo wir kurz vor Mitternacht landen.

25. August 1994

Rückkehr

Die Expedition geht zu Ende. Bis zum Abflug um 16:45 Uhr ist noch genügend Zeit für einen kleinen Ausflug in Moskau.

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