Höllental-Klettersteig 2007
16.06.2007
Am Nachmittag fahren wir bei unbeständigem Wetter nach Garmisch-Patenkirchen. Immer wieder gehen heftige Regenschauer herunter und wir zweifeln schon an der Richtigkeit der Wettervorhersage, die für morgen gute Wetter vorhergesagt. In der Nähe von Füssen ist dann ein wunderschöner Regenbogen am Himmel zu sehen. Wir halten an und dokumentieren die fantastische Stimmung mit der Kamera. In Hammersbach finden wir eine nette Unterkunft und nach einem guten Abendessen im Restaurant, beim Eingang zum Höllental, stellen wir die Ausrüstung für den morgigen Tag zusammen.
17.06.2007
Um 5:30 Uhr starten wir vom Parkplatz in Hammerbach. Es ist immer noch bewölkt und leichter Nieselregen lässt keine allzu große Begeisterung aufkommen. Wie hoffe immer noch auf die vorhergesagte Wetterbesserung und gehen zügig im Höllental hinauf zum Eingang der Höllentalklamm. Ein junger, motivierter Bergsteiger überholt uns im Eilschritt und ich muss mich zurückhalten, um mit ihm kein Wettrennen zu veranstalten. Wir halten das zuvor gewählte Tempo und erreichen den Eingang zu Höllentalklamm in knapp 45 Minuten.
Der Weg durch die sauerstoffreiche und feuchte Höllentalklamm in Richtung Höllentalangerhütte begeistert mich immer wieder aufs Neue. Die meisten Bergsteiger haben zu dieser frühen Stunde die Höllentalangerhütte noch nicht verlassen und so können wir ungehindert über den Höllentalanger zum Brett/Leiter-Klettersteig hinaufsteigen. Die Querung über das Brett hatte ich mir dramatischer vorgestellt, als es real ist. Das anschließende Geröllfeld ist hingegen unangenehm zu gehen und wir sind froh, als wir den Höllentalferner erreichen. Immer noch hängt eine Wolkenschicht über uns und verhindert die freie Sicht auf die Zugspitze. Zumindest können wir den Höllentalferner einsehen und entscheiden uns, bei den vorherrschenden guten Bedingungen, ohne Steigeisen aufzusteigen. Die Tritte sind gut und wir kommen ohne Probleme bis zur Randkluft, wo es einen kleinen Rückstau gibt. Eine Bergschule mit ihren Kunden hat mit der Randkluft und der trittlosen und steilen Felswand zu kämpfen. Wir warten geduldig bis alle Bergsteiger diese Schlüsselstelle überwunden haben und steigen dann möglichst schnell an ihnen vorbei.
In der Zwischenzeit haben sich die Wolken gelichtet und wir steigen bei optimalen Verhältnissen den Höllental-Klettersteig nach oben. Nach 6 Stunden sind wir am Gipfelkreuz, haben 2200 Höhenmeter überwunden und können jetzt die herrliche Aussicht genießen. Auf der Bergstation ist heute ausnahmsweise kein Hochbetrieb und so können wir in aller Ruhe im Restaurant etwas essen, bevor es mit der Seilbahn hinunter zum Eibsee geht. Von dort geht es mit der Bahn zurück nach Hammersbach, wo unser Auto steht.