• 8000 1 Header
  • 8000 2 Header
  • 8000 3 Header
  • 04 8000 Header 2023

Lhotse (8516 m) - Nepal

Der Lhotse (in China offiziell: Lhozê; Tibetisch in Wylie-Transliteration: lho rtse; Chinesisch: 洛子峰, Pinyin: Luòzǐ Fēng) ist ein Berg im Himalaya an der Grenze zwischen Nepal und China und Nachbarberg des Mount Everest. Mit diesem ist er durch den 7986 Meter hohen Südsattel verbunden. Mit einer Höhe von 8516 Metern ist er der vierthöchste Berg der Erde. Der tibetische Name Lhotse bedeutet Südspitze und deutet auf die Zugehörigkeit zum Everest-Massiv hin. Vom Lhotse und Lhotse Shar fallen in südlicher Richtung über 3000 m hohe Felswände ab. Diese zählen durch den enormen Höhenunterschied und die extreme Meereshöhe zu den klettertechnisch schwierigsten und gefährlichsten Wänden der Erde.

Quelle: www.wikipedia.de

TOP

Besteigungsgeschichte

1921

Erste Erkundung im Zuge der britischen Erkundungsfahrt zum Mount Everest. Der Lhotse wird auf der Ostseite vom Langma La und vom Kangshung-Gletscher in Augenschein genommen.

1955

Internationale Expedition unter Leitung von Norman Dyhrenfurth

Am 14. Oktober erreichte Ernst Senn in der Westflanke eine Höhe von 8100 m am unteren Ende des Couloirs, das zur Gipfelscharte hinaufführt.

1956

Schweizer Expedition zum Everest und Lhotse unter Leitung von Albert Eggler

Erstbesteigung über Khumbu-Eisbruch, CWM, Westflkanke und Couloir zur Gipfelscharte. Am 18. Mai erreichen Fritz Luchsinger und Ernst Reiss den Gipfel. Das höchste Lager stand auf 7870 m knapp unterhalb des Genfer Sporns. Es wurde künstlicher Sauerstoff benutzt. Die Route entspricht bis auf ca. 7800 m der Normalroute auf den Mount Everest.

Im Anschluss an die Erstbesteigung des Lhotse gelingt noch die zweite Besteigung des Mount Everest.

Die erste Besteigung des Lhotse ohne Verwendung künstlichen Sauerstoffs gelingt den Polen Andrzej Czok und Jerzy Kukuczka am 4. Okt. 1979. Die Aussage, dies sei erstmals Michl Dacher im Jahr 1977 gelungen, ist nicht korrekt, denn Dacher hat während der Nacht im letzten Lager künstlichen Sauerstoff geatmet.

1965

Japanische Expedition unter Leitung von Hisao Yoshikawa zum Lhotse Shar

Erster Besteigungsversuch am Lhotse Shar über dessen Südgrat/Südostgrat. Es wird eine Höhe von 8150 m erreicht.

1970

Österreichische Expedition unter Leitung von Siegfried Aeberli zum Lhotse Shar

Erstbesteigung des Lhotse Shar (8382 m) über den Südwestgrat/Südostgrat. Am 12. Mai erreichen Josef Mayerl und Rolf Walter den Gipfel. Vier Lager waren am Grat errichtet worden, das höchste auf 7650 m. Es war künstlicher Sauerstoff verwendet worden.

Die erste Besteigung des Lhotse Shar ohne Verwendung künstlichen Sauerstoffs gelingt dem Franzosen Yves Tedeschi am 20. Mai 1987.

1977

Deutsch-, österreichisch-, schweizerische Expedition unter Leitung von Gerhard Schmatz.

Zweite Besteigung des Lhotse über die Normalroute (Westflanke).

Am 8. Mai erreichen Hans von Kaenel, Hermann Warth und der Sherpa Urkien Tshering den Gipfel. Am 9. Mai erreichen drei weitere Teilnehmer den Gipfel und am 11. Mai vier weitere Teilnehmer. Max Lutz stürzt dabei vom Gipfel ab.

1981

Jugoslawische Expedition unter Leitung von Ales Kunaver

Besteigungsversuch durch die Südwand des Lhotse. Nach 2 Monaten schwerer Arbeit in der Südflanke erreichen Pavel Podgornik, Andrej Stremfelj und Jernej Zaplotnik am 14. Mai am Pfeiler links des Gipfels eine Höhe von 8250 m. Schlechtes Wetter zwingt sie zum Rückzug.

1984

Tschechoslowakische Expedition unter Leitung von Ivan Galfy zum Lhotse Shar

Erstbegehung einer direkten Route durch die Südwand des Lhotse Shar zum Gipfel. Am 20. Mai erreicht Zoltan Demjan den Gipfel, am 21. Mai folgen drei weitere Kameraden. Sechs Lager wurden in der Steilwand benötigt.

1985

Polnische Expedition unter Leitung von Janusz Majer

Besteigungsversuch durch die Südwand über eine Route rechts des zentralen Couloirs. Am 22. Okt. erreichen vier Polen eine Höhe von 8200 m. Bei einem weiteren Versuch am 25. Okt. stürzt Rafal Cholda ab.

1987

Polnische Expedition unter Leitung von Janusz Majer

Zweiter Besteigungsversuch der Polen durch die Südwand über die Route rechts des zentralen Couloirs. Schon im unteren Bereich der Wand kommt am 15. Sept. Czeslaw Jakiel in einer Lawine ums Leben. Walenty Fiut muss mit gebrochenem Oberschenkel abtransportiert werden. Vom höchsten Lager in 7800 m Höhe erreichen am 29. Okt. Krzystof Wielicki und Artur Hajzer eine Höhe von 8300 m. Ein Höhensturm zwingt sie zur Aufgabe.

1988

Am 31. Dezember gelingt Krzysztof Wielicki als Mitglied einer belgisch-polnischen Expedition die erste Winterbesteigung des Lhotse.

1989

Südkoreanische Expedition unter Leitung von Gwang-Geol Han zum Lhoste Shar

Erstbegehung des kompletten Südostgrates des Lhotse Shar. Bei stürmischem Wetter erreichen der Südkoreaner Chun-Sik Kwon und die beiden Sherpas Dawa Eangchu und Rinji am 4. Okt. den Gipfel des Lhotse Shar.

1989

Polnische Expedition unter Leitung von Jerzy Kukuczka

Dritter Besteigungsversuch der Polen durch die Südwand über die Route rechts des zentralen Couloirs. Am 22. Oktober brechen Jerzy Kukuczka und Ryszard Pawlowski von Lager 6 in 7800 m Höhe in Richtung Gipfel auf und beziehen nach schwieriger Kletterei ein erstes Biwak in 8000 m Höhe. Am 23. Okt. folgt das zweite Biwak in 8300 m Höhe. In den ersten Sonnenstrahlen des 24. Okt. klettert Kukuczka die letzten Meter zum Südgrat, als er plötzlich abstürzt. Er hat keinen Sicherungshaken gesetzt, sodass sich das 100-m-Seil, das Pawlowski an seinem 50 m tiefer liegenden Standplatz hält, erst nach einem langen Sturz strafft - und reißt. Einer der berühmtesten Bergsteiger, der als zweiter Mensch alle Achttausender bestiegen hatte, ist tot.

1990

Bezweifelte Erstbegehung der Südwand mit Gipfelbesteigung durch den Slowenen Tomo Cesen. Cesen wählt die Route über den Pfeiler links des Gipfelcouloirs ähnlich der Route von 1981. Cesen durchsteigt die Route im alpinen Stil vom 22. bis 24. Mai und erreicht nach eigenen Aussagen den Gipfel um 14.20 Uhr. Am 25. Mai ist er wieder am Fuß der Wand. Diese Besteigung wird inzwischen überwiegend als unglaubwürdig eingeschätzt. Cesen legte auf Druck schließlich ein "Gipfelfoto" vor, was nachweislich nicht von ihm gemacht wurde. Damit hatte er sich endgültig unglaubwürdig gemacht, und sogar Elizabeth Hawley revidierte ihre Meinung.

Russische Expedition unter Leitung von Alexander Shevchenko

Unstrittige Erstbesteigung der Südwand durch die Russen über den Zentralpfeiler links des zentralen Couloirs und rechts des Gipfelcouloirs. Nach schwierigster Kletterei und insgesamt 7 Lagern am Pfeiler erreichen Sergei Bershov und Vladimir Karateev am 16. Okt. um 18 Uhr den Gipfel. Die letzten Meter führen von der Gipfelscharte auf den rechts davon liegenden Gipfel. Diese Meter sind auch die Erstbesteiger im Jahr 1956 gegangen, die allerdings aus der Westflanke heraufgekommen waren. Die beiden Russen erreichen in der Nacht unter größten Anstrengungen Lager 7 und fordern per Funk Hilfe an. Es ist schon ihr fünfter Tag oberhalb von 8000 m; sie sind mit ihren Kräften am Ende. Unterhalb der Schneehöhle von Lager 7 treffen sie am 18. Okt. auf ihre Kameraden. Der Abstieg dauert dann noch fünf weitere Tage. Sieben Bergsteiger erleiden ernsthafte Erfrierungen.

2001

Russische Expedition unter Leitung von Sergei Timofeev

Erstbesteigung des Lhotse Middle am 23. Mai durch A. Bolotov, E. Vinogradski, P Koutnetsov und Sergei Timofeev. Bis zum 27. Mai erreichen insgesamt 9 Teilnehmer der Expedition den Gipfel vom Everest Südsattel über den Nordgrat und die Kangshung-Flanke des Lhotse.

2007

Südkoreanische Expedition unter Leitung von Hong-Gil Um zum Lhoste Shar

Erstbegehung des Pfeilers rechts des zentralen Couloirs zum Gipfel des Lhotse Shar. Die Route ist ab 7500 m Höhe identisch mit der Route von 1984. Drei Koreaner und ein Sherpa erreichen am 31. Mai den Gipfel des Lhotse Shar.

2010

Erstbegehung einer neuen Route in der Westflanke durch den Kasachen Denis Urubko. Am 16. Mai durchsteigt Urubko vom Genfer Sporn am Südsattel des Mount Everest den Firnhang in Richtung Nordgrat des Lhotse. Auf etwa halber Höhe der dann folgenden Felsflanke quert er nach rechts zum Zentral-Couloir, durch das die Normalroute führt. In 8300 m Höhe erreicht er das Couloir und steht um 11.30 Uhr auf dem Gipfel des Lhotse.

Quelle: himalaya-info.org

TOP