• 8000 1 Header
  • 8000 2 Header
  • 8000 3 Header
  • 04 8000 Header 2023

Beitragsseiten

Shisha Pangma 1991 - Tagebuch

27.04.1991

Flug nach Dehli

Am Morgen überprüfe ich ein letztes Mal, ob alle wichtigen Dokumente und Ausrüstungsgegenstände eingepackt sind. Nach dem Mittag starten wir mit dem Auto nach München, wo sich die Expeditionsteilnehmer um 18:00 Uhr am Flughafen treffen. Unser Expeditionsleiter Günther Härter organisiert die Abfertigung des Gruppengepäcks und der persönlichen Ausrüstung, was auch ohne nennenswerte Probleme über die Bühne geht. Um 21:30 Uhr starten wir denn mit dem Ziel Dehli.

28.04.1991

Transfer zum Summit Hotel

Nach einer Zwischenlandung in Dehli landen wir geben 14:00 Uhr in Kathmandu und werden dort von der örtlichen Agentur abgeholt. Mit einem Bus geht es anschließend zum Summit Hotel. Dieses Hotel hat einen großen Garten und einen Swimmingpool, wodurch wir nicht das Gefühl haben in einer Großstadt zu sein. In dem herrlichen Garten lässt es sich bei sommerlichen Temperaturen gut aushalten und wir ruhen uns dort von dem langen Flug aus.

29.04.1991

Besichtigung von Bhaktapur

Am Morgen fahren wir nach Bhaktapur und schauen uns die vielen Sehenswürdigkeiten an.

Bhaktapur („Stadt der Frommen“) ist neben Kathmandu und Lalitpur die Dritte und kleinste der Königsstädte des Kathmandu-Tals in Nepal.
Bhaktapur liegt am Fluss Hanumante Khola und wie Kathmandu an einer alten Handelsroute nach Tibet, was für den Reichtum der Stadt verantwortlich war. Das Bild der Stadt wird bestimmt von der Landwirtschaft, der Töpferkunst und besonders von einer lebendigen traditionellen Musikerszene. Die Einwohner von Bhaktapur gehören ethnisch zu den Newar und zeichnen sich durch einen hohen Anteil von 60 Prozent an Bauern der Jyapu-Kaste aus. Die Bewohner sind zu fast 90 Prozent Hindus und zu zehn Prozent Buddhisten. Vom 14. Jahrhundert bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts war Bhaktapur Hauptstadt des Malla-Reiches. Aus dieser Zeit stammen viele der 172 Tempelanlagen, der 32 künstlichen Teiche und der mit Holzreliefs verzierten Wohnhäuser. Zwar verursachte ein großes Erdbeben 1934 viele Schäden an den Gebäuden, doch konnten diese wieder so instandgesetzt werden, dass Bhaktapurs architektonisches Erbe bereits seit 1979 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes steht. (Wikipedia)

Am Nachmittag packen wir die Seesäcke für die Weiterreise zum Basislager, wo wir sicherlich ein paar wärmere Bekleidungsstücke benötigen wir hier in Kathmandu.

30.04.1991

Anreise nach Zhangmu (2300 m)

Um 7:00 Uhr starten wir mit einem Bus nach Kodari, die letzte Ortschaft vor der chinesischen Grenze. Nach 5 Stunden Fahrt erreichen wir den kleinen Ort und müssen von dort über die „Brücke der Freundschaft“ hinauf nach Zhangmu laufen. Der eineinhalbstündige Aufstieg ist eine schöne Abwechslung, aber die zwei Stunden warten an der Grenze nerven uns. Dabei sind wir die einzigen Touristen, die einreisen wollen. Unzählige Telefonate und Rückfragen der Grenzbeamten mit deren Vorgesetzten sind notwendig, bis wir endliche die Grenze passieren dürfen. Von dem ungewohnten Essen der letzten Tage rebelliert zwischenzeitlich mein Magen und ich bin froh, als wir unser „Hotel“ erreichen. Der Bezeichnung Hotel ist sicher nicht gerechtfertigt für dieses noch im Bau befindliche Haus. Sanitäre Anlagen sind nicht funktionsfähig und wir müssen dazu vor das Haus. Nun ja wir befinden uns an der Grenze zum autonomen Gebiet Tibet, das eine Verwaltungseinheit der Volksrepublik China ist und da sind die Verhältnisse entsprechend bescheiden. Ab jetzt befinden wir uns in einer anderen Zeitzone mit + 2:15 Stunden zu Kathmandu (GMT+8), wir belassen unsere Zeiteinstellung auf Kathmandu.

Das Autonome Gebiet Tibet ist eine Verwaltungseinheit der Volksrepublik China. Es umfasst ein Gebiet von 1,2 Millionen km² – die ehemaligen zentraltibetischen Provinzen Ü und Tsang, Ngari, weite Teile des Changthang sowie den westlichen Teil der Kulturregion Kham.
Das Autonome Gebiet Tibet entspricht dem "politischen Tibet", das heißt dem vor 1951 bzw. 1959 von der Lhasa-Regierung verwalteten Territorium. Die nördlichen und östlichen Teile des tibetischen Kulturraums sind, zum größten Teil als autonome Bezirke, Teile der chinesischen Provinzen Qinghai, Gansu, Sichuan und Yunnan. (Wikipedia)
Das Städtchen Zhangmu:
In der Sprache der Tibeter Dram, auf Nepali Khasa, liegt am Tibet-Fluss auf einer Höhe von ca. 2.300 m. Das alte Hauptzollamt liegt am Stadtrand ca. 10 km von der Grenze entfernt und dient heute nur noch als Lagerhalle. Die neue Zollstation ist unmittelbar auf der tibetischen Seite der Brücke der Freundschaft, sie wird von zahlreichen Grenzsoldaten bewacht.
Die Stadt ist übersichtlich klein, liegt aber an einen extremen Berghang. Auch ist der Friendship Highway nur zweispurig ausgebaut, Parkmöglichkeiten gibt es kaum, und so kommt es ständig zu Situationen, in denen nur viel Geduld hilft.
Sehenswert ist die für Tibet so untypische Umgebung der Stadt: ein jährlicher Niederschlag von 2.000 - 3.000 mm und die für das Land recht niedere Höhe um 2.000 m bringen einen fast subtropischen Regenwald hervor, überragt von den schneebedeckten Gipfeln des Himalaya. (Wikipedia)

01.05.1991

Fahrt nach Nyalam (3750 m)

Am Morgen muss Günther die letzten Zollformalitäten erledigen, damit die LKWs mit unserer Expeditionsausrüstung die Grenze passieren dürfen. Nach dem Mittag können wir die Fahrt fortsetzen und wollten zunächst in dem Hotel auf dem Weg nach Nyalam, in dem wir letztes Jahr auf dem Weg zum Cho Oyu übernachtet haben, eine weitere Nacht verbringen. Das hat jedoch geschlossen und so müssen wir bis nach Nyalam fahren, das allerdings schon über 3700 Meter hoch gelegen ist. Für eine gute Akklimatisation ist ein inaktiver Sprung von knapp 1500 Metern pro Tag nicht optimal. Dort sind wir in einem alten Tibeter Haus untergebracht, welches mir im Vergleich zum Hotel in Zhangmu erheblich besser gefällt. Das Gepäck auf den zwei Lkws muss nochmals umgeladen werden, damit ein Lkw bereits morgen zum Fahrerlager an die Shisa Pangma fahren kann.

02.05.1991

Akklimatisationstour auf 4750 m

Von der Ortschaft aus kann man auf einem Gratrücken rund 1000 Meter nach oben steigen und hat somit optimale Bedingungen, sich an die neue Höhe zu adaptieren. Wir starten um 10:00 Uhr und lassen uns beim Aufstieg reichlich Zeit. Gegen 14 Uhr sind wir etwas ausgepowert aber zufrieden von unserem Ausflug zurück. Am Abend verschlechtert sich das Wetter und Schneefall setzt ein.

TOP