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Shisha Pangma (8027 m) - Tibet

Der Shisha Pangma (andere Schreibweise: Shishapangma) (offiziell Xixabangma, chinesisch: Xīxiàbāngmǎ Fēng; auf Sanskrit, veraltet, Gosainthan) ist mit 8027 m der niedrigste der Achttausender und gleichzeitig der vierzehnthöchste Berg der Erde. Über die Höhe herrschen allerdings unterschiedliche Angaben zwischen 8013 und 8046 m. Neueste Vermessungen haben aber eine Höhe von 8027 m ergeben.

Name

Der tibetische Name shi sha sbang ma bedeutet „der Bereich oberhalb der grasbewachsenen Ebene" und beschreibt genau die Ansicht, die sich dem Betrachter bei der Anfahrt aus dem Norden bietet. Er liegt im Langtang-Himal (Himalaya) 30 km nördlich der chinesisch-nepalesischen Grenze und ist somit der einzige Achttausender, der vollständig auf chinesischem Territorium (im Autonomen Gebiet Tibet) liegt. Sein Gipfel liegt ungefähr in der Mitte (90 km Luftlinie) zwischen Katmandu und dem Fluss Tsangpo.

Ursprünglich wurde für den Shishapangma der indische Name (Sanskrit) Gosainthan verwendet, der so viel bedeutet wie Platz der Heiligen.

Entdeckung

Die Österreicher Heinrich Harrer und Peter Aufschnaiter skizzierten auf ihrer Flucht von Indien nach Lhasa 1945/46 die Shishapangma-Gruppe oberflächlich von Norden. Die ersten Fotos machte der Schweizer Toni Hagen 1952.

Quelle: www.wikipedia.de

Besteigungsgeschichte

1921

Erste Erkundung durch Major H.T. Morshead von der Everest-Expedition

1945

Auf ihrer Flucht aus dem britischen Gefangenenlager Dehra Dun nach Tibet halten sich Heinrich Harrer und Peter Aufschnaiter längere Zeit im Nordwesten des Sees Peiku Tsho auf. Im Herbst 1945 sind sie schließlich gezwungen, weiter nach Osten aufzubrechen. Im November 1945 passieren sie die gesamte Bergkette vom Gang Beng Chen bis zum Shisha Pangma auf deren Nordseite; Peter Aufschnaiter kann aufschlussreiche Skizzen anfertigen.

1951

Im Oktober 1951 verlässt Peter Aufschnaiter Lhasa und führt weitere Erkundungen im unmittelbaren Bereich des Shisha Pangma durch. 1954 hält er sich erneut in diesem Bereich auf und vervollständigt seine Landkarte.

1950/1952

Dem Schweizer Geologen Dr. Toni Hagen gelingt im Jahr 1950 die erste Luftaufnahme von der Südwestwand des Shisha Pangma. Im Herbst 1952 erreicht er auf einer Erkundungsfahrt im Langtang Himal den nach ihm benannten Hagen's Col, einen 6050 m hohen Pass im Grenzkamm östlich des Langtang-Gletschers, nur 5 km vom Gipfel des Shisha Pangma entfernt. Sein Foto ist die erste detaillierte Aufnahme von der ganz auf tibetischem Gebiet liegenden Südwestwand des Achttausenders.

1961

Zwei Erkundungen von Norden durch die Chinesen.

1963

Dritte Erkundung durch die Chinesen, wobei 7160 m Höhe erreicht werden.

1964

Chinesische Expedition unter Leitung von Hsu Ching

Im März kommen über 200 Mitglieder einer chinesischen Expedition unter Leitung von Hsu Jing zum Shisha Pangma-Gletscher an der Nordflanke des Berges. Bis Anfang Mai werden insgesamt 6 Lager errichtet, das höchste auf 7700 m am Nordgrat. Am 2. Mai quert die gesamte Gipfelmannschaft vom Lager nach links in die steile Nordflanke hinüber zum Grat zwischen Mittelgipfel und Hauptgipfel und erreicht von dort den Gipfel. Es wurde kein künstlicher Sauerstoff benutzt. den Gipfel haben erreicht: Hsu Jing, Chang Chun-yen, Chen San, Cheng Tian-liang, Doje, Migmar Trashi, Sodnam Doje, Wang Fuzhou, Wu Tsung-yue, Yun Deng (man findet unterschiedliche Schreibweisen der Namen).

1980

Deutsche Expedition unter Leitung von Dr. Manfred Abelein

2. + 3. Besteigung von der Nordseite. Am 7. Mai erreichen Michl Dacher, Dr. Wolfgang Schaffert, Günter Sturm und Fritz Zintl den Gipfel, am 12. Mai folgen Sigi Hupfauer und Manfred Sturm.

1982

Britische Expedition unter Leitung von Doug Scott.

Erstbegehung der Südwestwand durch ein Couloir rechts des Hauptgipfels. Am 28. Mai erreichen Doug Scott, Roger Baxter-Jones und Alex MacIntyre den Gipfel nach einem 3-tägigen Aufstieg im alpinen Stil, d. h. ohne feste Lager. Im Abstieg folgen sie zunächst dem Südostgrat bis zum Sattel am Pungpa Ri und steigen von dort im rechten Teil der Südwestwand ab.

1987

Die Teilnehmer einer internationalen Expedition verfolgen drei verschiedene Ziele: Erstbegehung des Westgrates, Durchsteigung der Nordwestwand, vollständige Begehung des Nordgrates und Gratübergang zum Hauptgipfel. Artur Hajzer und Jerzy Kukuczka besteigen am 29. August erstmals den Jebokangal Ri (7365 m). Anschließend wenden sie sich dem Westgrat des Shisha Pangma zu. In mittelschwerer bis schwerer Kletterei überwinden sie am 18. Sept. den Westgipfel (7966 m), erreichen den Mittelgipfel (8008 m) und nach drei weiteren Stunden über den heiklen Verbindungsgrat den Hauptgipfel. Für Kukuczka ist es sein letzter der 14 Achttausender. Am selben Tag erreichen Wanda Rutkiewicz, Ryrick Warecki, Elsa Avila, Carlos Carsolio und Ramiro Navarrete den Mittelgipfel über den Nordgrat. Alle gehen von dort ebenfalls zum Hauptgipfel. (Der komplette Nordgrat bis zum Mittelgipfel wurde bereits 1982 erstmals begangen, nicht jedoch der Verbindungsgrat zum Hauptgipfel.) Der Abstieg erfolgt per Abfahrt mit Skiern. Am folgenden Tag erreichen Alan Hinkes und Steve Untch den Mittelgipfel durch das rechte Couloir der Nordwestwand und gehen von dort ebenfalls zum Hauptgipfel.

1989

Eine slowenische Expedition eröffnet im Herbst 1989 zwei neue Routen durch die Südwestwand. Vom 17. bis 19. Oktober ersteigen Pavle Kozjek und Andrej Stremfelj im Alpinstil den Zentralpfeiler, der direkt zum Gipfel führt, in seinem östlichen Bereich. Die beiden Slowenen hatten vorher den Nyanang Ri (7071 m) zum ersten Mal bestiegen. Filip Bence und Vikrot Groselj gehen vom 18. bis 20 Okt. eine Variante im rechten Teil der Wand, die unterhalb des Sattels am Pungpa Ri von Südosten her auf die Abstiegsroute der Briten von 1982 trifft.

1990

Am 12. Mai ersteigen 7 Mitglieder einer internationalen Expedition den Mittelgipfel durch das linke Couloir der Nordwestwand. Man verzichtet auf die Gratüberschreitung zum Hauptgipfel.

1990

Die beiden Schweizer Erhard Loretan und Jean Troillet sowie der Pole Wojciech Kurtyka haben gerade erst am 21. Sept. erstmals die Südwestwand des Cho Oyu bezwungen und befinden sich bereits am 30. Sept. im Basislager unter der Südwestwand des Shisha Pangma. Am Abend des 2. Okt. steigen sie ohne Biwakausrüstung in das Couloir links des Hauptgipfels ein, das in Richtung Mittelgipfel führt. Bereits um 10 Uhr des folgenden Morgens (3. Okt.) stehen Loretan und Troillet auf dem Mittelgipfel; sie verzichten auf den Übergang zum Hauptgipfel. Beim Abstieg treffen sie auf den zurückgebliebenen Kurtyka, der alleine weiter zum Mittelgipfel steigt. Um 16 Uhr befinden sich Loretan und Troillet wieder am Beginn des Einstiegs, um 23.30 Uhr sind sie im Basislager und bereiten sich die erste Mahlzeit seit Beginn der Kletterei. Voll Sorge um Kurtyka verbringen sie den 4. Okt. im Lager. Als auch am Morgen des 5. Okt. noch kein Zeichen von Kurtyka zu sehen ist, machen sich die beiden Schweizer auf die Suche. Unterwegs finden sie Abstiegsspuren, die nur von dem Polen stammen können. Sie haben ihn verpasst und finden ihn schlafend im Basislager. Dort war er vierzig Stunden nach den Schweizern eingetroffen, mehr tot als lebendig.

Erhard Loretan besteigt den Shisha Pangma nochmals am 29.04.1995, dieses Mal aber den Hauptgipfel.

1993

Am 7. Okt. erreicht der Pole Krysztof Wielicki den Hauptgipfel im Alleingang über eine Route in der Südwestwand, die im unteren Teil mit der Route von 1982 übereinstimmt, etwa auf halber Wandhöhe aber nach rechts in ein anderes Couloir abzweigt und zuletzt über Felsen den Südostgrat erreicht. Wielicki war Teilnehmer einer polnischen Expedition, deren andere Teilnehmer die slowenische Route von 1989 über den Südostgrat im Alpinstil gingen.

1995

Die Spanier Josep Permané und Carles Figueras eröffnen im Sept. eine weitere Route in der Südwestwand zwischen der Route von Wielicki (1993) und der Abstiegsroute von 1982. Wegen Schlechtwetter müssen die Spanier kurz vor dem Hauptgipfel umkehren.

2002

Die beiden Südkoreaner Yeon-Ryong Kang und Jung-Hun Park erreichen am 5. Mai den Hauptgipfel über den westlichen Bereich des Zentralpfeilers (vergl. 1989).

2005

Dem Italiener Simone Moro und dem Polen Piotr Morawski gelingt am 14. Januar die erste Winterbesteigung des Shisha Pangma. Sie gingen die Route der Slowenen Filip Bence und Vikrot Groselj von 1989 im rechten Teil der Wand, die unterhalb des Sattels am Pungpa Ri von Südosten her auf die Abstiegsroute der Briten von 1982 trifft. Man war am 24. Dez. 2004 im Basislager angekommen. Camp 1 wurde auf 6600 m, Camp 2 auf 7400 m Höhe errichtet.

Quelle: himalaya-info.org

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